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Abundance - On the Experience of Living in a World of Information Plenty
Die Informationsflut ist etwas, mit dem sich die Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen. In verschiedenen historischen Epochen hat die massive Zunahme des verfügbaren Wissens die Schaffung von Systemen zur Sortierung, Indexierung und Zusammenstellung von Informationen motiviert, aber auch die Sorge, dass die Fülle an Informationen kulturelle Ängste auslösen oder die Menschen sogar in den Wahnsinn treiben könnte.
Das digitale Zeitalter hat die Besorgnis über die Informationsflut und die nachteiligen Auswirkungen auf unsere Fähigkeit, den Strom der Online-Daten zu sortieren, zu entscheiden, was am wichtigsten ist, oder sogar unsere Aufmerksamkeit lange genug darauf zu richten, um einen Sinn darin zu erkennen, wieder aufleben lassen. In Überfluss baut Pablo J. Boczkowski auf den Erkenntnissen der historischen und zeitgenössischen Forschung auf, um einen neuartigen Rahmen für die Erfahrung des Lebens in einer Gesellschaft zu entwickeln, in der der Öffentlichkeit mehr Informationen zur Verfügung stehen als je zuvor, und konzentriert sich dabei auf die Interpretationen, Emotionen und Praktiken des Umgangs mit diesem Überfluss im Alltag.
Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung und Umfragen in Argentinien untersucht Abundance die Rolle kultureller und struktureller Faktoren, die zwischen der Verfügbarkeit von Informationen und den tatsächlichen Folgen für Individuen, Medien, Politik und Gesellschaft vermitteln. Boczkowski liefert die erste umfassende Darstellung des Informationsüberflusses im Globalen Süden und kommt zu dem Schluss, dass die Erfahrung des Informationsüberflusses mit einer allgemeinen Verunsicherung der Gesellschaft, einer Neukonstituierung der Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen zu anderen verstehen und gestalten, und einer doppelten Abwertung von Fakten und einer Wertschätzung von Fiktionen verbunden ist.