
Transitional Justice and the Rule of Law in New Democracies
Dies ist die erste Studie, die sich mit der Beziehung zwischen dem Einsatz nationaler Gerichte zur Verfolgung rückwirkender Gerechtigkeit und dem Aufbau lebensfähiger Demokratien befasst. Dieser interdisziplinäre Band enthält faszinierende, detaillierte Aufsätze über die Erfahrungen von acht Ländern: Argentinien, Bolivien, Chile, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Polen und Südafrika. Nach Ansicht der Autoren ist die wichtigste Lehre für die Führer neuer Demokratien, die mit den Menschenrechtsverletzungen früherer Diktaturen zu kämpfen haben, dass sie viele Möglichkeiten haben.
Demokratisierende Regime sind gut beraten, auf die erheblichen politischen, ethischen und rechtlichen Beschränkungen zu achten, die ihre Möglichkeiten zur Wiedergutmachung vergangenen Unrechts einschränken können. Schon aus Gründen der Vorsicht werden einige junge Regime keine andere Wahl haben, als ihren Wunsch nach Bestrafung im Interesse des politischen Überlebens zu zügeln. Es wäre jedoch falsch zu glauben, dass alle neuen Demokratien deshalb nicht über die politischen und rechtlichen Mittel verfügen, die erforderlich sind, um die Urheber ungeheuerlicher Menschenrechtsverletzungen vor Gericht zu stellen. In vielen Fällen haben die Regierungen die vor ihnen liegenden Hindernisse überwunden und unter Berufung auf nationale und internationale Rechtsnormen ihre ehemaligen Diktatoren vor Gericht gestellt. Wenn diese Gerichtsverfahren ordnungsgemäß durchgeführt und von parteipolitischem Druck abgeschirmt wurden, lieferten sie einen greifbaren Beweis für die Leitprinzipien - Gleichheit, Fairness und Rechtsstaatlichkeit -, die für die postautoritäre Ordnung von wesentlicher Bedeutung sind.
Diese Sammlung zeigt, dass das Streben nach Übergangsjustiz mehr ist als nur ein Bruch mit der Vergangenheit - es ist ein gestaltender Akt, der sich direkt auf die Qualität und Glaubwürdigkeit der demokratischen Institutionen auswirkt.