Bewertung:

Dr. Alexandra Lohse untersucht in ihrem Buch die Wahrnehmung der Deutschen in den letzten Jahren des Dritten Reiches in Bezug auf die NS-Führung und die Kriegsgräuel. Sie argumentiert, dass sie nicht einfach einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, sondern aktiv nach Informationen suchten und persönliche Entscheidungen darüber trafen, wie sie reagieren wollten. Lohse untersucht effektiv die komplexen Beweggründe, die hinter ihrer Unterstützung für das Regime standen, insbesondere im Lichte der militärischen Niederlagen und der Enthüllungen über die Gräueltaten.
Vorteile:⬤ Fesselnde und fesselnde Erzählung
⬤ gründliche Verwendung von Archivquellen
⬤ räumt mit Mythen über deutsche Gehirnwäsche auf
⬤ konzentriert sich auf persönliche Geschichten und Entscheidungsprozesse
⬤ bietet Einblicke in Psychologie, Propaganda und Ideologie.
Möglicherweise eine Herausforderung für Leser, die mit dem historischen Kontext oder den komplexen Themen nicht vertraut sind; kann sorgfältige Aufmerksamkeit erfordern, um die nuancierten Argumente vollständig zu erfassen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Prevail Until the Bitter End: Germans in the Waning Years of World War II
In Prevail until the Bitter End erforscht Alexandra Lohse die Gerüchte und Andeutungen, die widersprüchlichen Reaktionen und Wahrnehmungen der Deutschen auf die gewaltsame Auflösung des Dritten Reiches. Mobilisiert für den totalen Krieg, erlebten Soldaten und Bürger gleichermaßen eine beispiellose Konvergenz von militärischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krisen. Doch selbst auf dem Rückzug entfesselte die militarisierte Volksgemeinschaft ungeheure Energien, hielt die Niederlage über zwei Jahre lang aufrecht und setzte eine systematische Mordkampagne gegen die europäischen Juden und andere Menschen fort. Wurde der Glaube an den Führer nie durch die Aussicht auf eine endgültige Niederlage erschüttert?
Lohse deckt auf, wie die Deutschen Leben und Tod erlebten, untersucht, wie sich die zunehmende Notlage auf ihr Verständnis von Wesen und Zweck der Feuersbrunst auswirkte, und zeigt, wie diese Faktoren das Verhältnis der Menschen zum NS-Regime beeinflussten. Sie stützt sich auf die Moral- und Zensurberichte der Nazis, zeigt private Briefe und Tagebücher von Bürgern auf und bezieht einen großen Fundus alliierter Geheimdienstinformationen ein, darunter mehrere Tausend Abschriften heimlich aufgezeichneter Gespräche zwischen deutschen Kriegsgefangenen in westalliierter Gefangenschaft.
Lohses historische Rekonstruktion hilft uns zu verstehen, wie einfache Deutsche ihre Erfahrungen als Opfer und Täter extremer Gewalt interpretierten. Wir werden in ihre trostlose Landschaft hineingezogen: Wir gehen durch zerbombte Straßen, schnorren nach Lebensmitteln, verbrennen Möbel, lauschen heimlich den Sendungen der Alliierten und wissen nicht, wo die Wahrheit liegt. In Prevail until the Bitter End geht es um die Geschichten, die sich die Deutschen selbst erzählt haben, um sich in dieser krisengeschüttelten Welt zurechtzufinden.