
Survival: A Theological-Political Genealogy
In einer Welt, die von Katastrophen heimgesucht wird, könnte nichts dringlicher sein als die Frage des Überlebens. In diesem theoretisch und methodisch bahnbrechenden Buch fordert Adam Y. Stern eine kritische Neubewertung des Überlebens als zeitgenössisches Repräsentationsregime.
In Survival fragt Stern, welche Texte, welche Institutionen und welche Traditionen das Überleben zu einem erkennbaren Element unseres aktuellen politischen Vokabulars gemacht haben. Das Buch beginnt damit, dass der Interpretationsschlüssel in der diskursiven Prominenz des "jüdischen Überlebens" liegt. Doch das jüdische Beispiel, so argumentiert er, ist weniger ein Marker der jüdischen Geschichte als ein Index für den Einfluss des Christentums auf die moderne, säkulare politische Vorstellungskraft. Mit dieser Umkehrung positioniert das Buch das jüdische Überleben als Nebeneffekt und Maske einer umfassenderen politischen Theologie des christlichen Überlebens neu.
Die Argumentation geht davon aus, dass wichtige Momente in der Philosophie, Theologie und politischen Theorie des zwanzigsten Jahrhunderts zum Anlass genommen werden, die verstreuten Elemente des theologisch-politischen Archivs des Überlebens zu sammeln. Durch die Lektüre kanonischer Texte von säkularen und jüdischen Denkern - Hannah Arendt, Walter Benjamin, Franz Rosenzweig und Sigmund Freud - zeigt Stern, dass das Überleben zu einer Geschichte von Debatten über die Souveränität und Unterwerfung des Körpers Christi gehört. Indem er das Überleben als rhetorische Formation befragt, greift das Buch in Diskussionen über Biopolitik, Säkularismus, politische Theologie und Religionsphilosophie ein.