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Supernatural Encounters: Demons and the Restless Dead in Medieval England, C.1050-1450
Der Glaube an die Realität von Dämonen und ruhelosen Toten bildete eine zentrale Facette der mittelalterlichen Weltanschauung. Ob es sich nun um einen vom Teufel mobilisierten Leichnam handelt, der die Pest verbreitet, einen Geist aus dem Fegefeuer, der auf die Erde zurückkehrt und um das Wahlrecht bittet, oder um einen gestaltwandelnden Dämon, der seine Opfer im Schlaf zerquetschen will - die Begegnung mit übernatürlichen Wesenheiten löste oft Bestürzung und Angst aus.
Chronisten, Hagiographen, Prediger, Satiriker, Dichter und sogar Mediziner nutzten den kulturellen „Text“ der Begegnung mit dem Übernatürlichen auf ganz unterschiedliche Weise und zeigten damit die Vielfalt der zeitgenössischen Einstellungen zu Tod, Krankheit und dem Leben nach dem Tod. In diesem Band untersucht Stephen Gordon die Art und Weise, wie widersprüchliche Vorstellungen über die Absicht und das Wirken übernatürlicher Wesenheiten in unterschiedlichen sozialen und literarischen Kontexten verstanden und artikuliert wurden. Gordon konzentriert sich in erster Linie auf Material aus dem mittelalterlichen England (ca.
1050-1450) und erörtert, wie Schriftsteller wie William of Malmesbury, William of Newburgh, Walter Map, John Mirk und Geoffrey Chaucer den Glauben an Dämonen, Albträume und wandelnde Leichen für eine pointierte kritische Wirkung nutzten. Letztlich bietet diese Monographie neue Einblicke in die Art und Weise, wie die weit gefasste ontologische Kategorie des „Wiedergängers“ in der mittelalterlichen Welt konzeptualisiert wurde.