
Surprised by Shame: Dostoevsky's Liars and Narrative Exposure
In Surprised by Shame kombiniert Deborah A. Martinsen Schamstudien und Literaturkritik. Sie beginnt mit einer Diskussion der Schamdynamik, einschließlich der Tendenz derjenigen, die Zeuge von Scham werden, selbst Scham zu empfinden. Da Dostojewski die Scham als eine wesentliche Quelle der Lüge identifiziert hat, konzentriert sich Martinsen auf Szenen, in denen Lügner entlarvt werden. Sie argumentiert, dass Dostojewski die Leser mit Schamgefühlen überrascht, indem er sie Zeugen solcher Skandalszenen werden lässt und so die Distanz zwischen Lesern und Figuren aufhebt und sie in seine Botschaft der menschlichen Verbundenheit einbezieht.
Anhand von Dostojewskis Lügnern erörtert Surprised by Shame die verschiedenen Formen von Scham und Schamlosigkeit und zeigt, wie Dostojewski die Lüge nutzt, um unbewusste Prozesse aufzuzeigen und zu entlarven. Darüber hinaus zeigt Martinsen, wie Dostojewski die Scham aus dem Bereich der Charaktereigenschaften und Handlungsmotive herauslöst und sie in die erzählerische Dynamik von Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamasow einbettet, um den Leser in die fiktionale Erfahrung einzutauchen und ihn ethisch zu verändern.
Durch die Konzentration auf die Scham eröffnet dieses Buch neue Perspektiven auf Dostojewski als Schriftsteller und Psychologe. Indem es aufzeigt, wie die Dynamik der Scham die Leser in die ethischen Handlungen der Texte einbezieht, bereichert es das Verständnis seines enormen Einflusses auf die Denker und Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Die Lektüre von Dostojewski als Prophet der aus Scham geborenen Gewalt offenbart schließlich seine universelle Relevanz in einem einundzwanzigsten Jahrhundert, das bereits von Gewalttaten gezeichnet ist.