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Saving Persuasion: A Defense of Rhetoric and Judgment
In der zunehmend polarisierten politischen Landschaft von heute scheinen immer weniger Bürger die Hoffnung zu haben, einander zu überzeugen. Selbst unter denjenigen, die die Überzeugungsarbeit noch nicht aufgegeben haben, werden nur wenige zugeben, dass sie die Kunst der Überzeugung, die als Rhetorik bekannt ist, praktizieren.
Wer heute politische Reden als „Rhetorik“ bezeichnet, beschuldigt sie, oberflächlich oder manipulativ zu sein. In Saving Persuasion deckt Bryan Garsten die frühneuzeitlichen Ursprünge dieser misstrauischen Haltung gegenüber der Rhetorik auf und versucht, ihren Einfluss auf die zeitgenössische politische Theorie zu lockern. Er zeigt auf, wie tiefgreifend die Bedenken gegenüber der rhetorischen Rede sowohl das antike als auch das moderne politische Denken geprägt haben, und argumentiert, dass die kunstvolle Praxis der Überredung als ein entscheidender Teil der demokratischen Politik angesehen werden sollte.
Er legt provokativ nahe, dass die Aspekte der Rhetorik, die am gefährlichsten erscheinen - die Appelle an Emotionen, religiöse Werte und die konkreten Verpflichtungen und Identitäten bestimmter Gemeinschaften -, auch diejenigen sind, die die Fähigkeit der Bürger zu einem guten Urteilsvermögen hervorbringen können. Im Gegensatz zu Theoretikern, die ein rationalisiertes, auf Konsens ausgerichtetes Ideal der Deliberation befürworten, argumentiert Garsten, dass eine kontroverse Politik der Parteilichkeit und Leidenschaft eine engagiertere und deliberativere Art des demokratischen Diskurses hervorbringen kann.