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Ukrainian Witchcraft Trials: Volhynia, Podolia, and Ruthenia, 17th-18th Centuries
Auf der Grundlage quantitativer Daten aus einer Reihe von Prozessen beschreibt Kateryna Dysa zunächst den ideologischen Hintergrund der Tribunale anhand von Werken, die von Priestern und Theologen verfasst wurden und die Einstellungen zum Teufel und zu Hexen widerspiegeln. Das Hauptaugenmerk ihrer Arbeit liegt jedoch auf dem Prozess, der zur Anschuldigung der Hexerei führte.
Anhand der Erzählungen von Prozessteilnehmern zeigt sie, was die Menschen dazu veranlasste, erst einen Verdacht und dann eine Anschuldigung wegen Hexerei zu äußern. Abschließend stellt sie eine Mikrogeschichte aus einem wolhynischen Dorf vor, in der sie die Haltung gegenüber zwei „weiblichen Verbrechen“ in den ukrainischen Gerichten vergleicht. Die Studie stützt sich auf Archivrecherchen, einschließlich der Abschriften von Hexenprozessen.
Dysa betrachtet die Prozesse als Indizien für Glauben und Praxis und versucht, die beteiligten Akteure zu verstehen, anstatt sie zu verurteilen oder abzutun. Sie achtet darauf, den frühneuzeitlichen ukrainischen Hexenwahn und die damit einhergehenden Prozesse in einen breiteren europäischen Kontext zu stellen, wobei sie auch Vergleiche zu einigen afrikanischen Fällen anstellt.