
Ulrike Ottinger: Journe d'Un G.I.: Cat. Cfa Contemporary Fine Arts Berlin
Journe d'un G. I.
zeigt Gemälde und Serigrafien aus den 1960er Jahren. Ulrike Ottingers oft mehrteilige oder in mehrere Bildfelder gegliederte Arbeiten verraten eine Leidenschaft für das Erzählen, die letztlich im Medium Film ihre Erfüllung findet. Mit ihrer Berlin-Trilogie und deren herausragendem zweiten Film Freak Orlando (1981) wurde sie in Cineasten-Kreisen zum Kultstar.
2019 zeigt sie in dem Tagebuch Paris Calligrammes Erinnerungen an ihr prägendes Jahrzehnt in Paris in einer filmischen Sammlung, die uns mitten in die Bilderzählungen von Journe d'un G. I.
führt. Es ist Mitte der 1960er Jahre, Ulrike Ottinger ist Malerin, als Paris von Bildern des Krieges und der Revolution erschüttert wird. Beheimatet in der Nouvelle Figuration, einer Pariser Form der Pop Art, sind es Alltagsszenen, Comics, Fotografie und Werbung, die den narrativen Stil von Ottingers Bildern bestimmen.
Alltägliche Rituale mischen sich mit Anspielungen auf historische Figuren und literarische Heroen. Während die täglichen Kämpfe toben, machen ihre Helden eine Pause; Che Guevara als „Le penseur“ räkelt sich auf einem Sofa und nippt an einem Drink; Allen Ginsberg hat „nichts mehr zu sagen und nichts zu weinen“.