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Contested Utopia: Jewish Dreams and Israeli Realities
Dieses erste Buch, das den jüdischen Staat durch die Brille des jüdischen utopischen Denkens von den biblischen Anfängen bis zur Moderne betrachtet, bietet eine neue Perspektive auf das politische, religiöse und geopolitische Leben Israels.
Wie Marc J. Rosenstein darlegt, haben sich die kollektiven Erinnerungen, Wünsche, Hoffnungen und der Glaube des jüdischen Volkes zusammengefunden, um sich ein ideales Leben im Land Israel vorzustellen - doch das Erbe ist ein Kaleidoskop widersprüchlicher (und sich manchmal überschneidender) Visionen.
Und nach drei Jahrtausenden der Vorstellung von Utopie ist es für Juden fast unmöglich, auf Israels Realitäten zu reagieren, ohne von diesen Bildern beeinflusst zu werden - selbst unbewusst. Nach einer Darstellung des Stellenwerts utopischen Denkens im Judentum veranschaulicht Rosenstein dann anhand von Originaltexten verschiedene utopische Visionen des jüdischen Staates: Torastaat (Jawetz), heilige Gemeinschaft (basierend auf nostalgischen Erinnerungen an die mittelalterliche Gemeinschaft), national-kulturelle Heimat (Lewinsky), "normaler" Staat (Herzl), sozialistisches Paradies (Syrkin), Anarchie (Jabotinsky) und ein Gemeinwesen, das durch Israels historische oder göttlich verordnete Grenzen definiert ist. Die Analyse, wie diese unterschiedlichen utopischen Visionen in Israels Versuchen, die Politik und Praxis in Bezug auf den Sabbat, die Sozialfürsorge, die Einwanderung, die Erschließung bzw.
den Erhalt des Landes und die Beziehung zwischen Israel und der Diaspora zu gestalten, aufeinanderprallen, eröffnet neue Perspektiven auf die aktuellen Krisenherde. Seine eigene utopische Vision bietet sowohl für Israelis als auch für Juden in der Diaspora einen weiteren Zugang zu informierteren und differenzierteren Gesprächen über den "jüdischen Staat".