
Contested Treasure: Jews and Authority in the Crown of Aragon
In Contested Treasure (Umkämpfter Schatz) untersucht Thomas Barton, wie die Juden in der Krone von Aragonien im zwölften bis vierzehnten Jahrhundert die sich überschneidenden Zuständigkeiten und Machtverhältnisse zwischen den lokalen Herren und der Krone aushandelten. Das dreizehnte Jahrhundert war ein prägender Zeitraum für das Wachstum der königlichen Bürokratie und die Entwicklung der Rechtsansprüche der Krone gegenüber den Juden.
Während viele Juden unter direkter königlicher Autorität standen, lebte eine beträchtliche Anzahl von Juden auch unter nichtköniglicher und landesherrlicher Gerichtsbarkeit. Barton argumentiert, dass die königliche Autorität über die Juden (wie auch über die Muslime) weitaus bescheidener war und von lokalen Faktoren abhing, als gewöhnlich anerkannt wird.
Verschiedene Fallstudien zeigen, dass sich die Judenpolitik der Monarchie nur langsam entwickelte, auf beträchtlichen Widerstand stieß und in zahlreichen Orten, die nicht unter königlicher Kontrolle standen, nur in begrenztem Umfang angewandt wurde, so dass auf lokaler Ebene sehr viel differenziertere Formen der jüdischen Verwaltung und des Zusammenlebens möglich waren. Contested Treasure verfeinert und verkompliziert unser Bild der interreligiösen Beziehungen und der Grenzen der königlichen Autorität im mittelalterlichen Spanien und bietet einen neuen Ansatz für die Untersuchung ethnoreligiöser Beziehungen und der Verwaltungsgeschichte in der mittelalterlichen europäischen Gesellschaft.