
Contested Solidarity: Practices of Refugee Support Between Humanitarian Help and Political Activism
Im Sommer 2015 verspürten außergewöhnlich viele Menschen in Deutschland den Drang, Flüchtlingen zu helfen. Gutes zu tun ist jedoch nicht so einfach und geradlinig, wie es vielleicht scheint.
Praktiken der Solidarität sind mit Fragen der Macht verwoben. Sie sind situiert, relativ und umstritten und entfalten sich in einem ambivalenten Raum zwischen humanitärem Engagement und politischem Aktivismus.
Dieser ethnografische Bericht über die deutsche "Willkommenskultur" bietet Einblicke in die umstrittenen Praktiken, Vorstellungen, Interessen und Politiken der Flüchtlingssolidarität. Unter Rückgriff auf Arbeiten der kritischen Migrationsforschung und der Sozialanthropologie entwickelt Larissa Fleischmann ein empirisch fundiertes Verständnis von Solidarität in Migrationsgesellschaften.