
Independence and Nation-Building in Latin America: Race and Identity in the Crucible of War
Unabhängigkeit und Nationenbildung in Lateinamerika: Ethnie und Identität im Schmelztiegel des Krieges rekonzeptualisiert die Geschichte des Zerfalls der Kolonialreiche im spanischen und portugiesischen Amerika. Dabei setzen sich die Autoren kritisch mit konkurrierenden Interpretationen auseinander und bringen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu sozialen, kulturellen und politischen Aspekten dieser Zeit ans Licht.
Strebten die amerikanischen Rebellen eindeutig nach Unabhängigkeit, oder traten andere tatsächlich für Autonomie innerhalb eines geschwächten monarchischen Systems ein? Anstatt Rebellionen und "Patrioten" zu verherrlichen, betonen die Autoren zunächst die Loyalitätsmuster des Volkes inmitten eines zerbrechenden spanischen Staates. Im Gegensatz dazu sorgten eine auf Sklaven basierende Wirtschaft und ein verlegter kaiserlicher Hof für relative Stabilität im portugiesischen Brasilien. Die Kapitel befassen sich mit den konkurrierenden Ansprüchen einer Vielzahl sozialer und politischer Persönlichkeiten in den verschiedenen Regionen Mittel- und Südamerikas und der Karibik. Während die Wahlen und die Entstehung einer neuen politischen Kultur eingehend untersucht werden, wird auch die Frage aufgeworfen, ob sich ein neuer liberaler Konsens durchgesetzt hatte oder nicht. Durch übersetzte Primärquellen und überzeugende Analysen bietet der Text eine Aktualisierung herkömmlicher Darstellungen, die sich auf die Politik, das Militär und ein älteres Paradigma kreolisch-peninsularer Reibung und Spaltung konzentrieren. Bisher marginalisierte Akteure, von indigenen Völkern bis hin zu freien People of Color, stehen oft im Mittelpunkt des Geschehens.
Dieser prägnante und leicht verständliche Text richtet sich an Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich für die Geschichte Lateinamerikas und die Geschichte der Revolution interessieren.