
Unstable Relations: Indigenous People and Environmentalism in Contemporary Australia
In den 1970er Jahren entstand eine weltweite Umweltbewegung als Reaktion auf den ungezügelten Abbau von Ressourcen. In diesem Moment entstand die berühmte "grün-schwarze Allianz" zwischen Umweltschützern und indigenen Gruppen in Australien. In den letzten Jahren wurde diese Beziehung in Australien und anderswo jedoch zunehmend kritisch hinterfragt, was zum Teil durch den weltweiten Bergbauboom und die anhaltende Besorgnis über die Auswirkungen des Klimawandels ausgelöst wurde. Da die Beziehung zwischen Umweltschützern und indigenen Völkern einer erneuten öffentlichen Untersuchung unterzogen wird, übernimmt dieses Buch die wichtige Aufgabe, die Beziehungen zwischen indigenen Völkern und Umweltschützern einer detaillierten Analyse zu unterziehen, anstatt sie pauschal zusammenzufassen.
Die Beziehungen von Umweltschützern zu indigenen Völkern und zu Bildern von Indigenität sind seit langem instabil. Dieser Sammelband bringt führende Anthropologen, Sozialwissenschaftler, Aktivisten und Schriftsteller zusammen, um die Beziehung zwischen Indigenen und Umweltschützern einer strengen, empirischen Untersuchung zu unterziehen und Möglichkeiten für Allianzen und Wechselbeziehungen zu erforschen, aber auch Meinungsverschiedenheiten und Dissonanzen zu untersuchen. Anhand von bekannten Kontroversen und Kampagnen wie dem Wild Rivers Act und dem James Price Point sowie von Schlüsselthemen wie Bergbau, Eingeborenenrechte, "wilde" Arten, Forstwirtschaft, Nationalparks und Zahlungen für Umweltleistungen untersuchen die Autoren dieses Bandes die zeitgenössischen Verflechtungen und Auseinandersetzungen zwischen Umweltschützern und indigenen Gruppen in Australien. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind über Australien hinaus von Bedeutung, da Wissenschaftler die Politik der Indigenität in der Gegenwart untersuchen und die wirtschaftliche Zukunft indigener Minderheiten in Betracht ziehen. Es ist bezeichnend, dass die Sammlung sowohl indigene als auch nicht-indigene Autoren einbezieht, die Umweltschützer einer Art anthropologischer Analyse unterziehen und zum Beispiel fragen, wie Umweltschützer über die Kategorien "modern", "Natur" und "Indigenität" denken. Wie prägen ihre Konzeptualisierungen ihre Praktiken, Beziehungen und ihren Aktivismus?
Unstable Relationsbefasst sich mit den vergangenen und neuen politischen Spannungen, die die Begegnungen zwischen "Grün und Schwarz" kennzeichnen, und bietet detaillierte ethnografische Fallstudien.