Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Untersuchung der Geschichtsschreibung rund um die Gründung der Vereinigten Staaten und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Feinheiten der Überzeugungen der Gründer, die wirtschaftlichen Beweggründe und die Auswirkungen, die diese auf zeitgenössische politische Fragen haben. Er kritisiert historische Interpretationen und schlägt gleichzeitig einen neuen analytischen Rahmen für das Verständnis der Ideale der Gründergeneration und des Zwecks der Verfassung vor.
Vorteile:⬤ Prägnanter und leicht zugänglicher Text, gut gegliedert mit 194 Seiten Inhalt und umfangreichen Anmerkungen.
⬤ Bietet eine klare Darstellung komplexer historiographischer Debatten und Interpretationen der Gründerzeit.
⬤ Setzt sich kritisch mit der bisherigen Forschung auseinander, insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche Interpretationen und demokratische Ideale.
⬤ Regt zum weiteren Nachdenken und Forschen an und richtet sich sowohl an Wissenschaftler als auch an Laien.
⬤ Geschrieben von einem Experten, der wissenschaftliche Diskussionen lesbar macht.
⬤ Einige Leser könnten den Inhalt als wissenschaftlich und manchmal als schwierig empfinden, da er sehr anspruchsvoll ist.
⬤ Das erste Kapitel, in dem Beards These erörtert wird, wird aufgrund unvollständiger Daten als weniger interessant angesehen.
⬤ Das Buch gibt nicht unbedingt einen direkten Bericht über die Gründung selbst, wie manche Leser vielleicht erwarten.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Understanding the Founding: The Crucial Questions?second Edition, Revised and Expanded
Die erste Ausgabe von Alan Gibsons Understanding the Founding gilt weithin als unschätzbarer Leitfaden zu den wichtigsten Debatten des letzten Jahrhunderts über die Gründung Amerikas. Diese neue Ausgabe behält alle Stärken des Originals bei, fügt aber einen umfangreichen neuen Abschnitt hinzu, der sich mit einem wichtigen, bisher nicht behandelten Thema befasst, und überarbeitet auch Gibsons unschätzbare Schlussfolgerung und Bibliographie erheblich.
In der Originalausgabe, die auf seiner früheren Arbeit Interpreting the Founding aufbaute, behandelte Gibson vier Schlüsselfragen: Waren die Verfasser der Verfassung durch ihre wirtschaftlichen Interessen motiviert? Wie demokratisch war die Verfassung der Gründerväter? Sollten wir die Gründung mit philosophischen oder rein historischen Ansätzen interpretieren? Welche Traditionen des politischen Denkens waren für die Verfasser der Verfassung am wichtigsten? Er konzentrierte sich vor allem auf die Vorurteile, mit denen die Gelehrten an diese Fragen herangegangen sind, untersuchte die tiefsten Ursachen für die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gelehrten und schlug neue und durchdachte Interpretations- und Forschungsansätze vor. Seine prägnante Analyse brachte Klarheit in die komplexen und ausufernden Debatten und warf ein neues Licht auf die institutionellen und intellektuellen Grundlagen des amerikanischen politischen Systems.
Gibson hat nun ein bahnbrechendes neues Kapitel mit dem Titel "How Could They Have Done That? Founding Scholarship and the Question of Moral Responsibility" (Gründungsforschung und die Frage der moralischen Verantwortung) hinzugefügt, das eine der wichtigsten und ärgerlichsten zeitgenössischen Debatten über die amerikanische Gründung aufgreift und kritisiert. Das neue Kapitel befasst sich mit der Frage, wie die Männer, die im Namen der Freiheit eine Revolution durchführten und der Welt erklärten, dass "alle Menschen gleich geschaffen sind", die Institution der Sklaverei unterstützen und sogar selbst Sklaven besitzen konnten, die rechtliche und soziale Unterordnung von Frauen akzeptierten und für die Vertreibung der Indianer und den Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern verantwortlich waren. Die Bemühungen, die Gründer in diesen Fragen zu kritisieren oder zu verteidigen, bilden heute einen beängstigenden Teil der Wissenschaft, der sich mit dem beschäftigt, was David Brion Davis die "Dilemmas der sklavenhaltenden Revolutionäre" genannt hat. Gibsons scharfsinnige und faire Analyse dieser Wissenschaft bietet einen guten Einblick, wie wir zu einer reiferen und verantwortungsvolleren Bewertung der Gründer gelangen können.