Bewertung:

Das Buch befasst sich mit dem Leben von John Monroe und einer vergessenen Ära in der Geschichte der psychiatrischen Behandlung. Es verbindet historische Zusammenhänge mit biografischen Details und bietet eine gründliche Erforschung von Monroes Karriere im berüchtigten Bethlem Hospital.
Vorteile:Das Buch bietet eine detaillierte Dokumentation von Monroes Leben, einen reichhaltigen historischen Kontext und fesselnde Geschichten von Menschen, die als „verrückt“ galten. Es enthält außergewöhnliche Illustrationen und zeigt, dass die Autoren gründlich recherchiert haben, was es zu einer wertvollen Quelle für das Verständnis der Geschichte der psychischen Gesundheit macht.
Nachteile:Einige Leser empfanden das Buch als anspruchsvoll und zu langsam. Es fehlt eine umfassende Schlussfolgerung zu den Auswirkungen von Thomas Monroes Karriere nach John Monroes Tod. Außerdem waren einige der Meinung, dass das Buch nicht genügend Informationen zu bestimmten Themen enthält, die sie interessieren.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Undertaker of the Mind: John Monro and Mad-Doctoring in Eighteenth-Century England
Dr. John Monro (1715-1791) war zu seiner Zeit eine Berühmtheit, denn er war Gastarzt im Bethlem Hospital, dem "Bedlam" schlechthin und Großbritanniens erster und (jahrhundertelang) einziger öffentlicher Einrichtung für Geisteskranke. Jonathan Andrews und Andrew Scull bezeichnen ihn als "Kenner des Wahnsinns, diesen Hohepriester des Wahnsinnsgeschäfts". Obwohl die Grundlagen seines Lebens und seiner Karriere gut bekannt sind, ist diese Studie die erste, die Monros buntes und umstrittenes Milieu eingehend untersucht. Jahrhundert entwickelte sich der Beruf des Irrenarztes zu einem anerkannten, wenn auch nicht ganz ehrbaren Beruf, und Monro und andere Irrenärzte waren nicht nur an öffentliche Krankenhäuser angeschlossen, sondern wurden auch zu Unternehmern und Eigentümern privater Irrenhäuser und wurden von den Reichen und Berühmten konsultiert.
Monros enge soziale Beziehungen zu Mitgliedern der Aristokratie und des Adels sowie zu Medizinern, Politikern und Geistlichen sicherten ihm einen bedeutenden Platz in der sozialen, politischen, kulturellen und intellektuellen Welt seiner Zeit. Andrews und Scull stützen sich auf eine erstaunliche Fülle von Bildmaterial und mündlichen Quellen, darunter Tagebücher, Familienpapiere und Korrespondenz von einigen der reichsten und am besten vernetzten Bürger Englands. Das Buch zeichnet sich auch dadurch aus, dass es einzelne Fallgeschichten von Monros Patienten behandelt, darunter so prominente zeitgenössische Persönlichkeiten wie die Earls Ferrers und Orford, der religiöse "Enthusiast" Alexander Cruden und der "verrückte" König Georg III. sowie seine verrückte Möchtegern-Attentäterin Margaret Nicholson.
Die Autoren machen deutlich, dass Monro, ein seriöser Arzt, der weder reaktionär noch in seinen Methoden aufgeklärt war, der Inbegriff des damaligen Wahnsinnsgewerbes war, das in einigen Kreisen geschätzt und in anderen verspottet wurde. Die fünfzig Abbildungen, die fachkundig kommentiert und in den Text integriert sind, werden für viele Leser eine Offenbarung sein.