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Unfreedom: Slavery and Dependence in Eighteenth-Century Boston
Wahl zum herausragenden akademischen Titel des Jahres 2016.
(Zeigt die Lebenserfahrung von Sklaven im Boston des 18. Jahrhunderts)
Anstatt sich auf die traditionelle Dichotomie von Sklaverei und Freiheit zu verlassen, argumentiert Hardesty, dass wir die Sklaverei in Boston als Teil eines Kontinuums der Unfreiheit verstehen sollten. In diesem Kontext existierte die afrikanische Sklaverei neben vielen anderen Formen der Unterdrückung, einschließlich der Sklaverei der amerikanischen Ureinwohner, der Schuldknechtschaft, der Lehrlingsausbildung und der Ausbildung von Armen. In dieser hierarchischen und von Natur aus unfreien Welt ging es den versklavten Bostonerinnen und Bostonern mehr um ihre alltägliche Behandlung und Ehre als um Emanzipation, denn sie drängten auf Autonomie, schützten ihre Familien und Gemeinschaften und forderten einen Platz in der Gesellschaft.
Auf der Grundlage umfassender Recherchen in kolonialen Rechtsakten - einschließlich Testamenten, Gerichtsdokumenten und Protokollen von Regierungsbehörden - sowie in Zeitungen, Kirchenbüchern und anderen zeitgenössischen Quellen rekonstruiert Hardesty meisterhaft eine atlantische Welt der Unfreiheit des 18. Jahrhunderts, die sich von Europa über Afrika bis nach Amerika erstreckte. Indem er das Leben der versklavten Bostoner als Teil einer durch Abhängigkeitsverhältnisse strukturierten Gesellschaftsordnung neu bewertet, zeigt Hardesty nicht nur, wie afrikanische Sklaven in der Lage waren, ihre neue Heimat zu entschlüsseln und die Bedingungen ihrer Versklavung zu gestalten, sondern erzählt auch die Geschichte, wie sich Randgruppen in das Gefüge der amerikanischen Kolonialgesellschaft einfügten.