Ungewollte Mütter, ungewollte Babies: Kindstötung in Kanada

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Ungewollte Mütter, ungewollte Babies: Kindstötung in Kanada (Kirsten Kramar)

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Originaltitel:

Unwilling Mothers, Unwanted Babies: Infanticide in Canada

Inhalt des Buches:

Dieses Buch zeichnet die Reaktionen der kanadischen Strafjustiz des zwanzigsten Jahrhunderts auf Frauen nach, die ihre Neugeborenen töten. Anfänglich zögerten die Geschworenen, diese Frauen wegen Mordes zu verurteilen, da darauf die Todesstrafe stand. Das derzeitige "Kindsmord"-Gesetz wurde 1948 verabschiedet, um die Rechtspraxis zu vereinheitlichen und eine Verurteilung wegen Mordes zu gewährleisten. Schon damals stießen die Staatsanwälte auf erhebliche Schwierigkeiten, aber jetzt, unter dem Druck der Medien und der möglicherweise verhärteten öffentlichen Meinung, wird die Aufhebung des Kindesmordgesetzes und die Einführung eines drakonischen Rahmens für die Behandlung dieser Fälle gefordert.

Kirsten Kramar bietet einen interdisziplinären feministischen Ansatz für die Untersuchung des Kindesmordrechts, indem sie historische, soziologische und juristische Erkenntnisse untersucht und miteinander verbindet. Sie untersucht detailliert die Gesetzgebungsgeschichte und die Rechtsprechung zum Kindstötungsrecht sowie das Spektrum der relevanten medizinischen Diskurse der letzten 100 Jahre. Auf diese Weise liefert sie einen nuancierteren Ansatz für die Debatten rund um das Thema der Medikalisierung weiblicher Abweichung - einen Ansatz, der einige der politischen Gefahren aufzeigt, die mit einer voreiligen Kritik des Kindesmordgesetzes verbunden sind, und der den Wert einer sorgfältigen interdisziplinären Analyse für Studien zur Rechtsgeschichte und zu sozialrechtlichen Beziehungen verdeutlicht.

Anhand eines breiten Spektrums von Originaldatenquellen (Anklageschriften der Provinzen und des Bundes, Gerichtsmedizinerberichte, Parlamentsdebatten im Hansard, offizielle Kriminalitätsstatistiken, Medienberichte und medizinische Fachtexte) zeichnet Kramar ein detailliertes Bild der Entwicklungen und zeigt die oft ironischen Folgen der Versuche, diesen Rechtsbereich zu rationalisieren. Die etablierte feministische Kritik an "Infantizid" als unangemessenes medizinisches Konzept erweist sich als weitgehend wenig hilfreich, da sie die Geschichte und Bedeutung des Phänomens falsch interpretiert und Forderungen nach einem "harten" Ansatz unterstützt. Unwilling Mothers, Unwanted Babies ist ein wichtiger Beitrag zur internationalen Literatur über mütterlichen Neonatizid und die Medikalisierung von Abweichung und wird für alle interessant sein, die in den Bereichen Recht, Soziologie, Kriminologie, Frauenforschung und Geschlechtergeschichte arbeiten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780774811774
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2006
Seitenzahl:240

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)