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Disfortune
(Wenderoths Lyrik zeichnet sich durch knappe und eindringliche Texte aus, die eine neue Intimität mit der Welt markieren) Disfortune gehört nicht zum Mainstream der amerikanischen poetischen Sprache und lässt sich auch nicht ohne Weiteres in eines der bekannten poetischen Sprachlager einordnen, die an dessen Rändern entstanden sind.
Prägnante, eindringliche Texte legen die nicht reduzierbaren Widersprüche des Lebens offen, in denen „das sprechende/singende, das ganze sprechende/singende Garnknäuel, sich zu entwirren beginnt“. In einem täuschend lässigen Tonfall bieten diese Gedichte aufrüttelnde Konfrontationen mit „dem Unoriginellen/Oblivion“, mit „der gekünstelten Zartheit/ dessen, was geleert und behalten wird“.
Joe Wenderoth sieht das „Glück“ als die stumme Geschichte von Ereignissen, die auf die letzte Sicherheit zusteuern; seine Gedichte entstehen aus dem „Unglück“, aus dem Bedürfnis, „einfach das Lied zu singen, das dich/ruhig gehalten hat/ die ganze Zeit“. Dieses Buch ist eine seltene Erscheinung, die nicht nur eine neue Intimität mit der Welt markiert, sondern auch eine Erinnerung an die entschlossene Bewegung der Intimität selbst.