Universelle Emanzipation: Ethnie jenseits von Badiou

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Universelle Emanzipation: Ethnie jenseits von Badiou (Elisabeth Paquette)

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Originaltitel:

Universal Emancipation: Race Beyond Badiou

Inhalt des Buches:

Ein wichtiger und aktueller Beitrag zur wachsenden Forschung über das politische Denken von Alain Badiou.

Ist die Unaufmerksamkeit gegenüber Fragen der Ethnie mehr als nur ein Nebeneffekt in Alain Badious philosophischem System? Universal Emancipation deckt eine entscheidende Schwäche in der Herangehensweise an die (Un-)Differenz im politischen Leben dieses zunehmend einflussreichen französischen Denkers auf. Angesichts des Aufschwungs weißer nationalistischer Bewegungen sind die Spannungen zwischen dem Bekenntnis zu universellen Prinzipien und der Beachtung von Differenz und Identität noch drängender.

Elisabeth Paquettes überzeugende kritische Analyse zeigt, dass Badious Emanzipationstheorie rassische und rassifizierte Subjekte nicht berücksichtigt und damit ihren Nutzen für das Nachdenken über Freiheit und Gerechtigkeit schmälert. Der Kern des Arguments beruht auf einer Unterscheidung zwischen Kultur und Politik, wonach die Freiheit nur das Politische, nicht aber das Kulturelle betrifft. Die Implikationen dieser Unterscheidung werden deutlich, wenn sie sich zwei Beispielen in Badious Theorie zuwendet: der N gritude-Bewegung und der haitianischen Revolution. Laut Badious Buch Black (2017) ist die N gritude-Bewegung zwar eine wichtige kulturelle Bewegung, kann aber nicht als politische Bewegung betrachtet werden, da die N gritude-Autoren und -Künstler zu sehr auf Besonderheiten wie die rassische Identität fokussiert waren. Paquette argumentiert, dass Badious Diskussion von N gritude diejenige von Jean-Paul Sartre in seinem Essay "Black Orpheus" von 1948 widerspiegelt, der von führenden Theoretikern der kritischen Ethnie kritisiert worden ist. Zweitens behauptet der prominente Badiou-Forscher Nick Nesbitt, dass die haitianische Revolution nur dann als politisch angesehen werden könne, wenn ihre Anhänger ihren Fokus von der Ethnie weg verlagert hätten. Paquette hingegen argumentiert, dass die Ethnie nicht nur ein zentrales Merkmal dieser Revolution war, sondern dass die Revolution auch als politische Emanzipationsbewegung verstanden werden sollte.

Paquette geht auch über Badiou hinaus und stützt sich auf die bahnbrechenden Arbeiten von Sylvia Wynter, um einen alternativen Rahmen für die Emanzipation anzubieten. Sie stellt Badious Verwendung von Universalität als Gleichgültigkeit gegenüber der Differenz Wynters plurikonzeptioneller Theorie der Emanzipation gegenüber, die Solidarität gegenüber Gleichgültigkeit betont. Paquette entwickelt dann ihre Auffassung einer plurikonzeptionellen Theorie der Emanzipation, in der bestimmte Identitäten, wie Ethnie, nicht von einer Theorie der Emanzipation abgezogen werden müssen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781517909444
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:200

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