Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende historische und soziologische Untersuchung der amerikanischen Polizei und vertritt die Auffassung, dass diese in erster Linie den Interessen der herrschenden Klasse auf Kosten von Randgruppen dient. Während viele Rezensenten das Buch für einen wichtigen und informativen Text hielten, der sich kritisch mit den Praktiken der Polizeiarbeit auseinandersetzt, kritisierten andere, es sei voreingenommen, vereinfachend oder es fehle an konstruktiven Lösungen für die erörterten Probleme.
Vorteile:Das Buch wird gelobt für seine gründliche historische Analyse, die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Polizeiarbeit und seine Fähigkeit, zum Nachdenken über die Rolle der Polizei in der Gesellschaft anzuregen. Viele empfanden es als intellektuell anregend und als unverzichtbare Lektüre für das Verständnis systemischer Probleme in der Strafverfolgung.
Nachteile:Kritiker bemängeln, das Buch sei zu einseitig und vereinfachend und lasse ein nuanciertes Verständnis der modernen amerikanischen Gesellschaft vermissen. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass es eher zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt, als den Dialog zu fördern, und dass es keine konstruktiven Lösungen zur Verbesserung der Polizeiarbeit bietet. Auch der Schreibstil wurde von einigen als abschreckend empfunden.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
Our Enemies in Blue: Police and Power in America
Beginnen wir mit den Grundlagen: Gewalt ist ein fester Bestandteil der Polizeiarbeit. Die Polizei ist das direkteste Mittel, mit dem der Staat seinen Willen den Bürgern aufzwingt. Sie sind bewaffnet, ausgebildet und befugt, Gewalt anzuwenden. Wie die Möglichkeit der Verhaftung ist auch die Androhung von Gewalt in jeder polizeilichen Begegnung implizit enthalten. Sie verkörpern sowohl Gewalt als auch das Gesetz.
In der letzten jährlichen Studie des Cato-Instituts wurden allein aufgrund von Medienberichten fast siebentausend Opfer von polizeilichem Fehlverhalten in den Vereinigten Staaten aufgelistet. Doch solche Geschichten von Polizeibrutalität kratzen nur an der Oberfläche einer nationalen Epidemie. Jedes Jahr werden Zehntausende von Polizisten reingelegt, erpresst, verprügelt, sexuell missbraucht oder getötet. Hunderte von Millionen Dollar werden jährlich für zivilrechtliche Urteile und Vergleiche ausgegeben. Einzelne Leben, Familien und Gemeinschaften werden zerstört.
In dieser umfassend überarbeiteten und aktualisierten Ausgabe seiner bahnbrechenden Studie über die Polizeiarbeit in den Vereinigten Staaten zeigt Kristian Williams, dass Polizeibrutalität keine Anomalie ist, sondern zum Wesen der Strafverfolgung in den Vereinigten Staaten gehört. Von den Sklavenpatrouillen im Antebellum bis zu den unbewaffneten Jugendlichen von heute, die auf der Straße niedergeschossen werden, haben die Ordnungshüter schon immer Gewalt angewendet, um Verhalten zu formen, abweichende Meinungen zu unterdrücken und die Mächtigen zu schützen. Our Enemies in Blue ist ein gut recherchiertes, spannendes Buch, das sowohl den historischen Sinn dieser legalisierten sozialen Pathologie aufzeigt als auch mögliche Alternativen aufzeigt.
Kristian Williams ist der Autor mehrerer Bücher, darunter American Methods: Folter und die Logik der Herrschaft. Er ist Mitherausgeber von Life During Wartime: Resisting Counterinsurgency und lebt in Portland, Oregon.