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Our Dear-Bought Liberty: Catholics and Religious Toleration in Early America
Wie frühe amerikanische Katholiken den Säkularismus rechtfertigten und den Verdacht der Illoyalität überwanden und dabei ihre Vorstellungen von Religionsfreiheit veränderten.
Im kolonialen Amerika galten Katholiken als gefährlich, bis ihre Loyalität bewiesen war. Dennoch unterzeichneten Katholiken die Unabhängigkeitserklärung und halfen bei der Verabschiedung des ersten Verfassungszusatzes. Wie ist dieser bemerkenswerte Wandel zu erklären? Michael Breidenbach zeigt, wie katholische Führer die eigenen Traditionen ihrer Kirche betonten - und nicht den Liberalismus der Aufklärung -, um die religiöse Freiheit zu sichern, die ihre Eingliederung in das amerikanische Leben ermöglichte.
Die Katholiken reagierten auf den Vorwurf der Illoyalität, indem sie die päpstliche Unfehlbarkeit und die Befugnis des Papstes, in zivile Angelegenheiten einzugreifen, bestritten. Rom lehnte einen solchen Dissens entschieden ab, aber reformorientierte Katholiken rechtfertigten ihre Haltung, indem sie sich auf den Konziliarismus beriefen, eine intellektuelle Tradition, die im mittelalterlichen katholischen Denken verwurzelt, aber mit einer republikanischen Auffassung von weltlicher Unabhängigkeit und Trennung von Kirche und Staat vereinbar war. Anhand von neuem Archivmaterial zeigt Breidenbach, dass sich frühe amerikanische katholische Führer, darunter der Gründer von Maryland, Cecil Calvert, und Mitglieder der prominenten Carroll-Familie, auf die konziliare Tradition stützten, um die religiöse Toleranz einzuführen, einschließlich des Maryland Toleration Act von 1649.
Die entscheidende Rolle der Katholiken bei der Einführung der Trennung von Kirche und Staat in Amerika zwingt uns, nicht nur unser Verständnis davon zu überdenken, wer die amerikanischen Gründer waren, sondern auch unser Verständnis der Quellen des Säkularismus. Die Trennung von Kirche und Staat in Amerika, die im Allgemeinen als das Produkt einer protestantisch geprägten Aufklärung verstanden wird, ist in wesentlichen Aspekten aus dem katholischen Denken hervorgegangen. Our Dear-Bought Liberty bietet daher eine dramatische Abweichung von der landläufigen Meinung und legt nahe, dass die Religionsfreiheit in Amerika nicht durch einen liberalen Konsens verliehen wurde, sondern teilweise durch den Einfallsreichtum einer verfolgten Minderheit definiert wurde.