
Under the Radar: Tracking Western Radio Listeners in the Soviet Union
Die westliche Demokratie wird derzeit von einem wiedererstarkten Russland angegriffen, das neue Technologien und soziale Medien als Waffe einsetzt. Wie soll man darauf reagieren? Während des Kalten Krieges wehrte der Westen ähnliche sowjetische Propagandaangriffe mit Kurzwellenradiosendungen ab.
Das 1949 gegründete und von den USA finanzierte Radio Free Europe/Radio Liberty sendete unzensierte Informationen in den Sowjetrepubliken in deren eigenen Sprachen. Etwa ein Drittel der erwachsenen Sowjetbürger hörte westliche Radiosender. Die Sendungen spielten eine Schlüsselrolle bei der Beendigung des Kalten Krieges und der Aushöhlung des kommunistischen Imperiums.
R. Eugene Parta war viele Jahre lang Leiter der Hörerforschung für das sowjetische Gebiet bei RFE/RL und unter anderem damit beauftragt, das Feedback der Hörer zu sammeln.
In diesem Buch berichtet er über eine bemerkenswerte Operation aus dem Kalten Krieg, bei der die Auswirkungen westlicher Radiosendungen auf die sowjetischen Hörer mit Hilfe eines neuartigen Umfrageansatzes untersucht wurden. Da es unmöglich war, sowjetische Bürger in ihrem eigenen Land zu befragen, wurden kühne Interviewmethoden entwickelt, um unter dem Radar zu fliegen und mit im Ausland reisenden Sowjets zu sprechen.
So entstand schließlich eine Datenbank mit 51.000 Interviews, die beispiellose Einblicke in die Mediengewohnheiten und die Mentalität der sowjetischen Öffentlichkeit bot. Durch die Schilderung, wie die „unmögliche“ Mission durchgeführt wurde, zeigt Under the Radar auch, wie die Lehren aus der Vergangenheit helfen können, der Bedrohung durch einen ehemaligen und aktuellen Gegner zu begegnen.