Bewertung:

Das Buch „Under the Shadow“ von Kaya Genç bietet eine tiefgreifende Erkundung der aktuellen türkischen Politik durch die Stimmen verschiedener Jugendlicher. Es zeigt eine Reihe von Perspektiven auf und fängt persönliche Geschichten ein, die das politische Klima in der Türkei zur Zeit der Gezi-Park-Proteste im Jahr 2013 widerspiegeln. Der Text wird als fesselnd und durchdacht beschrieben, da er den historischen Kontext in die persönlichen Erzählungen einbezieht. Insgesamt wird das Buch für seine aufschlussreiche Darstellung einer komplexen Gesellschaft gelobt.
Vorteile:⬤ Vielfältige Stimmen und Perspektiven aus verschiedenen sozialen Schichten und Hintergründen.
⬤ Geschickter Schreibstil, der Nuancen effektiv einfängt.
⬤ Bietet historischen Kontext, der für aktuelle Ereignisse relevant ist.
⬤ Fesselnde Berichte über individuelle Erfahrungen.
⬤ Gute Lesbarkeit, die ein breiteres Publikum anspricht.
⬤ Wertvolle Einblicke in die Widersprüche der modernen Türkei und ihr politisches Klima.
⬤ Einigen Lesern fehlte es an tieferen Analysen oder Einsichten, die über einzelne Interviews hinausgehen.
⬤ Einige wenige Kritiken beschreiben Teile des Buches als trocken oder langweilig.
⬤ Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf die Ereignisse vor dem Putsch 2016, was nach Ansicht einiger Leser den Umfang des Buches einschränkt.
⬤ Zusammenfassende Skizzen von Einzelpersonen können dazu führen, dass das Verständnis unterschiedlicher Perspektiven eher verschwimmt als klar wird.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Under the Shadow: Rage and Revolution in Modern Turkey
Die Türkei steht am Scheideweg des Nahen Ostens - gefangen zwischen dem Westen und ISIS, Syrien und Russland und regiert von einem immer stärker werdenden Führer. Der renommierte Schriftsteller Kaya Genc hat in den letzten zehn Jahren über sein Land berichtet.
In Under the Shadow trifft er Aktivisten von beiden Seiten der politischen Kluft in der Türkei: Die Demonstranten im Gezi-Park, die mit Tränengas und Schlagstöcken für die Zukunft ihres Landes kämpften, und die Anhänger von Erdogans konservativer Vision, die in ihrem Aktivismus nicht weniger leidenschaftlich sind. Er spricht mit Künstlern und Schriftstellern, um sie zu fragen, ob die neue Türkei für sie ein guter Ort zum Leben und Arbeiten ist. Er spricht mit zensierten Journalisten und konservativen Schriftstellern, die beide über die Vorgänge in ihrem Land verärgert sind.
Er trifft die türkischen Wall-Street-Typen, die trotz der enormen Verluste auf die Straße gehen, und die jungen islamischen Unternehmer, die die türkische Wirtschaft vorantreiben. In seinen Gesprächen mit den wütenden jungen Menschen in der Türkei webt Genc historische Geschichten, Visionen und Mythologien ein und zeigt, wie die progressiven und konservativen Kräfte in der Türkei ihre ideologischen Wurzeln in zwei politischen Bewegungen haben, die im Osmanischen Reich entstanden sind: den Jungtürken und den Jungosmanen, zwei Gruppen von Intellektuellen, die sich in ihrer Entschlossenheit einig waren, ihr Land demokratischer zu machen.
Er zeigt eine gespaltene Gesellschaft, die sich mit dem 21. Jahrhundert arrangiert, und bringt dabei die zwingenden Konflikte zwischen Geschichte und Moderne im Nahen Osten auf den Punkt.