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Underwater: Loss, Flood Insurance, and the Moral Economy of Climate Change in the United States
Gemeinden in den Vereinigten Staaten drohen, unter Wasser zu stehen. Dabei geht es nicht nur um das steigende Wasser, das bis vor die Haustür reicht. Es besteht auch die Gefahr, finanziell unter Wasser zu stehen, d. h. Vermögenswerte zu besitzen, die weniger wert sind als das zu ihrer Beschaffung geliehene Geld. Viele Gebiete im ganzen Land könnten wirtschaftlich unbewohnbar werden, bevor sie physisch unbewohnbar werden.
In Underwater untersucht Rebecca Elliott, wie Familien, Gemeinden und Regierungen mit den Problemen des Verlustes durch den Klimawandel konfrontiert werden. Sie bietet die erste ausführliche Darstellung der politischen und sozialen Auswirkungen des National Flood Insurance Program (NFIP) der USA, das praktisch allen Haushalten und kleinen Unternehmen, die es benötigen, Versicherungsschutz gegen Überschwemmungen bietet. Auf diese Weise macht das NFIP das Überschwemmungsrisiko zu einer unmittelbaren wirtschaftlichen Realität und bestimmt, wer zu welchen Bedingungen und zu welchen Kosten am Wasser lebt.
Auf der Grundlage von Archiv-, Interview-, ethnografischen und anderen dokumentarischen Daten verfolgt Elliott die Kontroversen um die NFIP von ihrer Gründung in den 1960er Jahren bis in die Gegenwart, von den lokalen Auseinandersetzungen um Überschwemmungskarten bis zu den Debatten im Kongress über die Versicherungsreform. Obwohl die Hochwasserversicherung oft als rationale Lösung für das Risikomanagement dargestellt wird, hat sie immer wieder Kämpfe darüber entfacht, was fair und wertvoll ist, was geschützt werden muss und was aufgegeben werden sollte, wer Unterstützung verdient und zu welchen Bedingungen, und wessen Erwartungen bezüglich zukünftiger Verluste zur Steuerung der Gegenwart verwendet werden. Als prägnante und umfassende Betrachtung der grundlegenden Dilemmata der moralischen Ökonomie, die der Versicherung zugrunde liegen, wirft "Underwater" ein neues Licht darauf, wie die Amerikaner mit Verlusten umgehen, wenn das Wasser steigt.