
Underground Streams: National-Conservatives After World War II in Communist Hungary and Eastern Europe
Die Autoren dieses Sammelbandes befassen sich mit der verborgenen Anziehungskraft, die in den Jahrzehnten der kommunistischen Diktatur in Osteuropa zwischen den Extremen der Linken und der Rechten sowie des Internationalismus und des Nationalismus bestand. Man könnte annehmen, dass unter den unterdrückerischen Regimen, die sich auf eine linke Ideologie und Internationalismus stützten, ihre rechten Gegner besiegt und schließlich beseitigt worden wären.
In diesen Aufsätzen wird hingegen der Weg des Überlebens und des Wiederauflebens „rechten“ Denkens und rechter Aktivitäten unter der kommunistischen Diktatur nachgezeichnet. Widerstand und Anpassung werden in den verschiedenen Phasen von der stalinistischen Ära bis zum Ende des Sowjetblocks untersucht, wobei die Kontinuität, die durch stillschweigende oder verdeckte rechte Diskurse geschaffen wurde, besonders berücksichtigt wird.
Im Zentrum der osteuropäischen Rechten, sowohl in ihrer konservativen als auch in ihrer faschistischen Ausprägung, stand der Nationalismus, ein Legitimationsfaktor, der sich mit dem Untergang der Regime verstärkte, weshalb die Autoren dem Nationalismus besondere Aufmerksamkeit widmen. Zwei dokumentarische Quellen für diese Aufsätze, die besonders hervorstechen, sind die Akten der Sicherheitsdienste und das außergewöhnlich reichhaltige Oral History Archive, das vom Institut 1956 in Budapest, Ungarn, zusammengestellt wurde.