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Imperfect Solidarities
Kann Empathie einen politischen Wandel bewirken? Bringt uns Kunst, die eine emotionale Identifikation mit anderen hervorruft, dorthin, wo wir hinmüssen? In Imperfect Solidarities stellt die Autorin und Kunsthistorikerin Aruna D'Souza anhand aktueller Ereignisse und zeitgenössischer Kunst Überlegungen an, die darauf hindeuten, dass ein Gefühl des Verständnisses oder der Nähe, das auf Emotionen beruht, eine unvollkommene Grundlage für Solidarität ist.
Empathie - und ihr Korrelat, die Liebe - lenkt von der harten Arbeit ab, die geleistet werden muss, um Gerechtigkeit zu erreichen. Vielmehr, so D'Souza, müssen wir uns eine Form der politischen Solidarität vorstellen, die nicht auf Empathie beruht, sondern auf der viel schwierigeren Verpflichtung der Fürsorge.
Wenn wir die Unkenntnis des anderen respektieren und uns dennoch um ihn kümmern können, ohne uns in seine Begriffe zu versetzen, gelingt es uns vielleicht besser, politische Brücken zu bauen.