
Uncivil Disobedience: Theological Perspectives
Dieses Buch befasst sich mit der Notwendigkeit einer theologischen Reflexion über zivilen Ungehorsam. Die bestehende Wissenschaft in Theologie und Politik behandelt die Beziehungen zwischen Kirche und Staat meist theoretisch, mit Studien über gewaltlosen Widerstand oder zivilen Ungehorsam, oder geht auf andere Weise weitgehend von traditionellen Formen des Regierens und Mitteln des Protests aus - und schenkt dabei postmodernen politischen Philosophien wenig bis gar keine Beachtung.
Die jüngsten Ausbrüche zivilen Ungehorsams, die oft mit Gewalt einhergehen, wie wir sie bei der Antifa, den Black-Lives-Matter-Protesten, der Stürmung des US-Kapitols und bei den Aktionen anderer rechter, linker und religiöser Gruppen erlebt haben, gehen von neuen Formen des Protests und neuen Formen der Organisation oder Mobilisierung aus. Außerdem sind diese Gruppen und ihre Aktivitäten oft von postmodernen Philosophien geprägt.
Diese neuen politischen Dynamiken bieten Theologen die Möglichkeit, darauf mit ihrer Wissenschaft zu reagieren. Nach der Darstellung der philosophischen Grundlagen des zivilen Ungehorsams behandeln die Autoren die traditionellen historischen und theologischen Reaktionen auf politische Unruhen als Grundlage für die Betrachtung und Bewertung von Versuchen, die heutigen Erscheinungsformen des zivilen Ungehorsams theologisch anzugehen.