
Upsetting Food: Three Eras of Food Protests in the United States
Seit langem wird darüber gestritten, wie Lebensmittel produziert werden, welche Lebensmittel wem zur Verfügung gestellt werden und wie die Verbraucher am besten vor riskanten oder ungesunden Lebensmitteln geschützt werden können. Jeffrey Haydu lässt in Upsetting Food die Geschichte der Lebensmittelreformen und -proteste wieder aufleben und zeigt, wie Aktivisten Lebensmittelprobleme definierten, Lösungen formulierten und sich für Veränderungen in den Vereinigten Staaten einsetzten.
Haydus soziologische Geschichte beginnt in den 1830er Jahren mit dem Ernährungsreformer Sylvester Graham, der Alkohol und im Laden gekauftes Brot - Zeichen einer kommerzialisierten Stadtgesellschaft - für schlechte Gesundheit und moralischen Verfall verantwortlich machte. Seine Nachfolger um die Jahrhundertwende wandten sich gegen unreine Lebensmittel und setzten sich dafür ein, dass Frauen in wissenschaftlicher Nahrungszubereitung und Ernährung geschult wurden. Jahrzehnte später, in den 1960er und 70er Jahren, kämpfte eine Basisbewegung für ökologische Lebensmittel gegen die kommerzielle Lebensmittelproduktion und für Lebensmittel, die ökologisch, von Kleinbauern und ohne künstliche Chemikalien angebaut wurden.
Jede Kampagne weckte Zweifel an der Lebensmittelsicherheit, Gesundheit und Transparenz und zeigte, wie ein kapitalistisches System das Vertrauen in Lebensmittel untergraben kann. Haydu untersucht aber auch, wie jede Bewegung die Politik, die Ungleichheiten und die Geschlechterverhältnisse ihrer Zeit widerspiegelt. Und er zeichnet nach, wie die Ergebnisse der einzelnen Kampagnen den Grundstein für die nächste legten. Die drei Epochen werden so als Teile einer einzigen, wiederkehrenden Lebensmittelbewegung zusammengeführt.
Upsetting Food bietet dem Leser einen historischen Hintergrund, um die zeitgenössische und umstrittene Lebensmittelpolitik besser zu verstehen.