Bewertung:

Das Buch „Urban Blues“ von Charles Keil ist eine bedeutende musikethnologische Studie über den städtischen Blues und die populäre schwarze Musik der 1960er Jahre, die für ihre aufschlussreichen Beobachtungen, ihren Humor und ihre kulturelle Analyse gelobt wird. Sie ist auch Jahrzehnte nach ihrer Veröffentlichung noch aktuell und bietet eine einzigartige Perspektive auf das Leben und die Musik der Blueskünstler. Es ist jedoch für seinen eigenwilligen Schwerpunkt bekannt, der nicht unbedingt eine geradlinige historische Darstellung bietet.
Vorteile:Das Buch bietet aufschlussreiche und gründliche Analysen der Bluesmusik in ihrem sozialen Kontext, dank Keils umfangreicher Feldforschung und Interviews. Es ist ein bahnbrechendes Werk, das das Studium der schwarzen Populärmusik aufwertet und eine aufrichtige Untersuchung der Kultur darstellt. Der Humor und die Neugierde in Keils Schreibweise bereichern die Erfahrung des Lesers. Es bleibt eine wichtige Quelle für das Verständnis städtischer Bluestraditionen.
Nachteile:Das Buch wird als idiosynkratisch beschrieben und eignet sich vielleicht nicht für diejenigen, die eine klare historische Darstellung des Blues suchen. Einige Analysen stimmen möglicherweise nicht mit neueren Erkenntnissen über die Bluesmusik überein, insbesondere was die Ursprünge des „Chicago Style“ betrifft. Der physische Zustand einiger Exemplare (z. B. aus einer Bibliothek) kann das Leseerlebnis beeinträchtigen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Charles Keil untersucht die ausdrucksstarke Rolle von Bluesbands und -interpreten und hebt die intensive Interaktion zwischen Interpreten und Publikum hervor. Anhand der Bluesmusiker Bobby Bland und B. B. King argumentiert Keil, dass sie Symbole für die schwarze Gemeinschaft sind und wichtige Einstellungen und Rollen verkörpern - Erfolg, starke Egos und enge Bindungen an die Gemeinschaft. Als Keil Mitte der 1960er Jahre Urban Blues schrieb, sah er optimistisch, dass diese kulturelle Ausdrucksform zur steigenden Flut eines erhöhten politischen Bewusstseins in Afro-Amerika beitragen würde. In seinem neuen Nachwort untersucht er die schwarze Musik im Kontext des Kapitalismus und die schwarze Kultur im Kontext der weltweiten Diversifizierungstendenzen.
"Aufschlussreich.... (Keil) hat einen provokativen Hinweis auf die Rolle des Bluessängers als Brennpunkt des Ausdrucks der Ghetto-Gemeinschaft gegeben."-John S. Wilson, New York Times Book Review "Ein furchtbar wertvolles Buch und ein kraftvolles.... Keil ist ein origineller Denker und... hat uns einen großen Durchbruch geboten."-Studs Terkel, Chicago Tribune.
("Urban Blues") drückt eine authentische Sorge um Menschen aus, die erkennen, dass ihre Vergangenheit... die Quelle bedeutender kultureller Werte war.
"Eine Leistung ersten Ranges.... Er öffnet uns die Augen und führt uns in eine Welt erstaunlich komplexer musikalischer Ereignisse ein."-Robert Farris Thompson, Ethnomusicology.
"(Keils) energische, aggressive Gelehrsamkeit, sein klarer Stil und seine funkelnde Analyse regen die Herausforderung an. Wertvolle Einsichten ergeben sich aus der Behandlung des urbanen Blues als künstlerische Kommunikation."-James A. Bonar, Boston Herald.