Bewertung:

Das Buch „Reciprocal Exogamy“ untersucht die evolutionären Ursprünge des menschlichen Verhaltens und der sozialen Strukturen durch die Brille des Primatenverhaltens, wobei der Schwerpunkt auf Paarungssystemen, Verwandtschaft und dem Übergang zu eheähnlichen Paarbeziehungen liegt. Es wird argumentiert, dass die menschliche Sozialität in Verhaltensweisen unserer Primatenvorfahren verwurzelt ist.
Vorteile:Das Buch wird für seine detaillierte Recherche und logische Darstellung der Ideen gelobt. Die Leser schätzen den umfassenden Hintergrund des Autors als Primatologe und stellen fest, dass das Werk wichtige Einblicke in die evolutionären Grundlagen menschlicher Verwandtschafts- und Paarungssysteme bietet. Es gilt als wegweisender Beitrag zu den Bereichen Anthropologie und Primatologie und ist daher für alle, die sich für die Ursprünge und das Verhalten des Menschen interessieren, unverzichtbar.
Nachteile:Einige Rezensenten wiesen auf Unsicherheiten hinsichtlich der Gültigkeit der vorgelegten Beweise hin, insbesondere in Bezug auf das Verhalten von nicht-menschlichen Primaten. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Argumente innerhalb der akademischen Gemeinschaft Diskussionen auslösen könnten, was darauf hindeutet, dass nicht alle Leser mit den gezogenen Schlussfolgerungen einverstanden sein könnten.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Primeval Kinship: How Pair-Bonding Gave Birth to Human Society
An einem bestimmten Punkt im Laufe der Evolution - ausgehend von einer urzeitlichen sozialen Organisation der frühen Hominiden - würden alle menschlichen Gesellschaften, vergangene und heutige, entstehen. In dieser Darstellung der Anfänge der menschlichen Gesellschaft zeigt Bernard Chapais, dass unser Wissen über Verwandtschaft und Gesellschaft bei nichtmenschlichen Primaten die Ideen des bedeutenden Sozialanthropologen Claude L. Strauss stützt und untermauert.
Chapais behauptet, dass nur wenige evolutionäre Schritte nötig waren, um die Kluft zwischen den Verwandtschaftsstrukturen unserer nächsten Verwandten - Schimpansen und Bonobos - und der menschlichen Verwandtschaftskonfiguration zu überbrücken. Das entscheidende Ereignis, so der Autor, war die Entwicklung sexueller Allianzen. Paarbindungen verwandelten eine soziale Organisation, die nur lose auf Verwandtschaft basierte, in eine, die den starken Halt von Verwandtschaft und Affinität aufweist. Daraus ergibt sich, dass die Kluft zwischen den Gesellschaften der Schimpansen und der vorsprachlichen Hominiden geringer ist, als wir vielleicht denken.
Sozialanthropologen haben schon viele Bücher über Verwandtschaft geschrieben, aber Primeval Kinship ist das erste Buch, das sich mit den evolutionären Ursprüngen der menschlichen Verwandtschaft befasst. Und vielleicht ebenso wichtig ist, dass es das erste Buch ist, das vorschlägt, dass das Studium von Verwandtschaft und sozialer Organisation eine Verbindung zwischen sozialer und biologischer Anthropologie herstellen kann.