Bewertung:

Das Buch ist die einzige englischsprachige Biographie Tombergs, konzentriert sich aber stark auf sein frühes Engagement in der Anthroposophischen Gesellschaft und weniger auf seine späteren Werke und seine christliche Tradition, so dass der Leser sich mehr Informationen über seinen christlichen Glauben und seine Schriften wünscht.
Vorteile:Das Buch ist die einzige wirkliche Biographie Tombergs, die in englischer Sprache veröffentlicht wurde, was für Leser, die sich für sein Leben interessieren, sehr wertvoll ist.
Nachteile:Der Schwerpunkt liegt weitgehend auf Tombergs frühem anthroposophischen Werk, während seine späteren christlichen Beiträge nur oberflächlich behandelt werden, so dass der Titel irreführend wirkt und der Leser sich mehr Details über sein späteres Leben und seine Schriften wünscht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Valentin Tomberg and the Ecclesia Universalis: A Biography
Der gebürtige Russe Valentin Tomberg (1900-1973) beschäftigte sich bereits in seinen Teenager- und Zwanzigerjahren nicht nur mit den orthodoxen Einflüssen in seiner Heimatstadt St. Petersburg, sondern auch mit Strömungen wie der Theosophie, der Anthroposophie, dem Kabbalismus und dem Hermetismus.
In seinen dreißiger Jahren entwickelte er sich zu einem der führenden anthroposophischen Forscher. Als Emigrant aus dem revolutionären Russland ging er zunächst nach Estland, dann nach Holland, wo sein Werk immer stärker von der platonischen Strömung geprägt wurde. In den Jahren 1940-1943 arbeitete Tomberg mit einer kleinen Gruppe daran, immer tiefere Schichten des Vaterunser-Gebetes zu enthüllen.
Als die Nazi-Besatzung dieser Arbeit ein Ende setzte, wandte er sich verstärkt den Themen der Rechtswissenschaft und der hermetischen Tradition zu. Während dieser Zeit trat er in die katholische Kirche ein.
Es folgte eine intensive Beschäftigung mit der „christlichen Hermetik“, die sich in seinem Meisterwerk Meditationen über den Tarot: Eine Reise in die christliche Hermetik. Tombergs Werke lösten Kontroversen aus, insbesondere grundsätzliche Fragen nach dem Verhältnis von Anthroposophie und katholischer Kirche.
Diese längst überfällige Biographie beleuchtet endlich thematisch und historisch die zentrale Bedeutung Tombergs in einer sich entwickelnden christlichen Kultur - einer Ecclesia universalis -, in der er die leitenden Impulse des Erzengels Michael und der göttlichen Sophia erkannte.