Bewertung:

In den Rezensionen zu „Väter und Söhne“ von Turgenjew werden die Tiefe der Charaktererforschung und die Darstellung des Generationenkonflikts hervorgehoben, während die Meinungen über die Qualität der Übersetzung sehr unterschiedlich sind. Viele Rezensenten schätzen die reichhaltigen Anmerkungen und literarischen Einblicke, die das Buch bietet, aber einige äußern sich unzufrieden mit der Übersetzung von Charles James Hogarth und bevorzugen modernere Versionen.
Vorteile:⬤ Tiefgründige Erforschung der Charaktere und der psychologischen Komplexität, insbesondere mit Bazarov als nuanciertem Protagonisten.
⬤ Reichhaltige Anmerkungen und ein fantastisches Vorwort, die das Verständnis fördern.
⬤ Fesselnde Erzählung, die das Wesen der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts und das Thema des Generationenkonflikts einfängt.
⬤ Gilt allgemein als gute Einführung in die russische Literatur.
⬤ Lebendige Naturbeschreibungen und lebendige Prosa.
⬤ Die Übersetzung von C.J. Hogarth wird von einigen Lesern als veraltet und schwierig angesehen, die neuere Übersetzungen empfehlen.
⬤ Die Prosa kann als blumig oder pedantisch empfunden werden, was manche Leser abschrecken kann.
⬤ Einige Exemplare werden wegen der physischen Qualität kritisiert, mit Hinweisen auf vergilbte Seiten und Kleingedrucktes.
⬤ Es gibt gemischte Gefühle über die Gesamtwirkung des Buches, wobei einige Leser es für überbewertet oder nicht fesselnd halten.
(basierend auf 30 Leserbewertungen)
Fathers and Sons
Mit einer Einführung von Lionel Kelly, University of Reading.
Übersetzt von C. J. Hogarth.
Väter und Söhne ist einer der größten russischen Romane des neunzehnten Jahrhunderts und wird seit langem als Turgenjews bestes Werk gefeiert. Es ist ein politischer Roman, der in einem häuslichen Kontext spielt und ein universelles Thema behandelt: die Kluft zwischen den Generationen von Vätern und Söhnen. Der Roman spielt im Jahr 1859, als sich der autokratische russische Staat zögerlich auf soziale und politische Reformen zuzubewegen begann, und thematisiert den Konflikt zwischen den liberal gesinnten Vätern, die mit den russischen Reformen sympathisierten, und ihren frei denkenden intellektuellen Söhnen, deren revolutionäre Ideologie die Stabilität des Staates bedrohte.
Im Mittelpunkt des Romans steht Evgeny Bazorov, ein willensstarker Gegner aller Formen gesellschaftlicher Orthodoxie, der sich selbst zum Nihilisten erklärt und an die Notwendigkeit glaubt, alle Institutionen des Staates zu stürzen. Im weiteren Verlauf des Romans vermischen sich Bazarovs politische Ambitionen auf fatale Weise mit emotionalen und privaten Sorgen, und sein Ende ist ein tragisches Scheitern. Der Roman löste bei seinem Erscheinen 1862 einen erbitterten Streit aus, der Turgenjew ein Jahr später aus Russland vertrieb.