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Fatherhood
Es wurde gesagt, dass Väter eine biologische Notwendigkeit, aber ein sozialer Unfall sind. Als Ross Parke zum ersten Mal für die Reihe Developing Child über Väter schrieb, schien die amerikanische Kultur stark an dem Stereotyp des Vaters als Ernährer festzuhalten, der vor dem Kreißsaal auf und ab geht und durch das Fenster des Kinderzimmers späht, und der Mutter als Hausfrau, die Flaschen wärmt und Windeln wechselt. Einfach - eigentlich ein bisschen zu einfach. In den letzten Jahren ist das herkömmliche Bild des unbeteiligten Vaters einem neuen Stereotyp gewichen: dem des Vaters, der sich aktiv an der Erziehung seiner Kinder beteiligt.
Die dramatischen technologischen, wirtschaftlichen und ideologischen Veränderungen in der Gesellschaft während der letzten Jahrzehnte haben die Kernfamilie neu gestaltet und die Rolle der Väter neu definiert. Mehr Frauen arbeiten heute außer Haus; weniger Familien können sich bei der Kinderbetreuung auf ein ausgedehntes Netz von Verwandten verlassen; mehr geschiedene Väter übernehmen das Sorgerecht für ihre Kinder oder teilen es sich. Väter sind zu Partnern in der Elternschaft geworden und üben einen direkteren Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder aus. Aber, so fragt Parke, ist das neue Ideal von Vätern - die an der Geburt beteiligt sind und sich an der Pflege und Ernährung ihrer Kinder beteiligen - überhaupt zutreffender als das frühere Stereotyp des unbeteiligten Vaters?
Sozialwissenschaftler haben die Väter lange Zeit ignoriert und sich auf die Mütter als die entscheidende Figur in der kindlichen Entwicklung konzentriert. Die Forschung zeigt jedoch, dass die mütterliche Fürsorge nicht biologisch festgelegt ist und dass Väter nicht notwendigerweise auf eine untergeordnete Rolle bei der Kinderbetreuung beschränkt sind. Moderne Studien, die sich von altbewährten Theorien abwenden und stattdessen auf direkte Beobachtung setzen, haben viel darüber herausgefunden, wie sich Väter gegenüber ihren Kindern verhalten, wie sich dieses Verhalten von dem der Mütter unterscheidet und wie es sich auf die Kinder auswirkt.
In diesem neuen Buch betrachtet Parke die Vater-Kind-Beziehung innerhalb des "Familiensystems" und der breiteren Gesellschaft. Ausgehend von der in den letzten Jahren entstandenen Sichtweise des "Lebensverlaufs" von Vätern zeigt er, dass Männer ihre Vaterschaft je nach ihren besonderen sozialen und kulturellen Umständen auf unterschiedliche Weise ausüben. Es wird immer deutlicher, dass Väter eine wichtige Rolle im Leben ihrer Kinder spielen, und es wird auch deutlich, dass Vatersein gut für Männer ist.