
Veins of Devotion: Blood Donation and Religious Experience in North India
Nach der Lehrmeinung des öffentlichen Gesundheitswesens ist Blut für Transfusionen sicherer, wenn es von freiwilligen, unentgeltlichen Spendern stammt. Da die Entwicklungsländer die entgeltliche Blutentnahme auslaufen lassen, um dieser aktuellen Politik zu entsprechen, haben viele Länder Schwierigkeiten, ihre Blutvorräte aufrechtzuerhalten.
Veins of Devotion beschreibt die jüngste Zusammenarbeit zwischen von Gurus geleiteten religiösen Bewegungen und öffentlichen Gesundheitskampagnen zur Förderung der freiwilligen Blutspende in Nordindien. Jacob Copeman konzentriert sich dabei vor allem auf Delhi und ordnet die Praxis sorgfältig in den Kontext von religiösem Schenken, Opfern, Kaste, Verwandtschaft und Nationalismus ein. Das Buch analysiert die Aktivitäten mehrerer hochrangiger religiöser Orden, die groß angelegte öffentliche Blutspendeveranstaltungen organisieren, und zeigt, dass Blutspenden nicht nur zu einem Ort des frenetischen Wettbewerbs zwischen verschiedenen religiösen Bewegungen, sondern auch zu einem Ort intensiver spiritueller Kreativität geworden sind.
Trotz der Spannungen zwischen den Blutbanken und diesen religiösen Gruppen ist ihre Zusammenarbeit eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte: Die Blutvorräte des Landes werden aufgefüllt, während die Blutspender neue Möglichkeiten der Hingabe entdecken.