
Changing Pedagogies for Children in Eighteenth-Century England
Durch die Verwendung der Pädagogik als Objektiv zur Erforschung von Fragen des Geschlechts, der sozialen Klasse, der Macht und der Hegemonie leistet Cohens Studie einen wichtigen neuen Beitrag zur Erforschung der Bildung im England des achtzehnten Jahrhunderts.
Durch eine detaillierte Untersuchung zeitgenössischer Bildungstheorien, Lehrpläne und Praktiken bringt dieses Buch Themen zusammen, die oft getrennt behandelt werden: die Bildung von Jungen und Mädchen der Mittel- und Oberschicht. Darüber hinaus erweitert diese Studie den Umfang unserer Definition von Bildung um den oft unterbewerteten Bereich der "Leistungen" von Jungen und Mädchen. Cohen zeigt nämlich, dass Leistungen ein formaler Teil der weiblichen Bildung waren, mit sorgfältig theoretisierten Pädagogiken, und stellt damit die anhaltende Wahrnehmung in Frage, dass diese Fächer oberflächlich waren.
In den fachspezifischen Kapiteln über Latein und Geografie werden die Beziehungen zwischen den Pädagogiken und den Konkurrenzen zwischen den Fächern untersucht, die sie geprägt und hervorgebracht haben. Während die lateinische Pädagogik das Bildungsverständnis des 18. Jahrhunderts dominierte, war die Geografie ein neues Fach, das erst eine Unterrichtstradition und eine normative Pädagogik entwickeln musste. Cohen zeigt, dass Mädchen nicht vom Erlernen einer Wissenschaft wie der Geografie ausgeschlossen waren, sondern dass die zeitgenössische Wahrnehmung der Minderwertigkeit ihrer Bildung im Vergleich zum klassischen Unterricht der Jungen als Teil der Debatte zwischen Klassik und Moderne konstruiert wurde. Weitere Kapitel über Debatten über öffentliche und private Bildung, die Grand Tour und Konversation zeigen, dass Pädagogik der rote Faden ist, der Bildung, Geschlecht, soziale Klasse und Politik miteinander verbindet.
Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Historiker, die sich mit Bildung, Kindheit und Geschlecht beschäftigen.