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Hidden Hands in the Market: Ethnographies of Fair Trade, Ethical Consumption and Corporate Social Responsibility
In weiten Teilen der Weltwirtschaft werden Produktion, Austausch und Verbrauch durch den Markt geregelt, von dem weithin angenommen wird, dass er auf wirtschaftlicher Rationalität beruht und durch den Wunsch zu konsumieren angetrieben wird. Es gibt jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, wie der Markt funktioniert bzw.
funktionieren sollte. Diese Aufsatzsammlung erörtert eine Reihe alternativer Perspektiven - die sich in ethischen Bewegungen, alternativem Verbraucherverhalten und Initiativen zur sozialen Unternehmensverantwortung manifestieren -, die versuchen, die "verborgenen Hände" von Macht, Ungleichheit und Moral aufzudecken, die den Austausch auf dem Markt bestimmen. Gegen die Unpersönlichkeit des Marktes wenden sich Initiativen wie lokale Lebensmittelbewegungen, die versuchen, den Warenaustausch wieder in soziale Beziehungen einzubetten.
Gegen die Idee der offenen Wirtschaft gibt es Initiativen, die der immer größer werdenden Kluft zwischen Produzenten und Konsumenten entgegenwirken wollen.
Gegen die zunehmende Ausbeutung durch weniger mächtige Wirtschaftsakteure wenden sich ethische Bewegungen wie die des Fairen Handels, die sich dafür einsetzen, dass Erzeuger und Arbeitnehmer einen fairen Anteil am Preis erhalten. Und gegen den ungehinderten Markt gibt es Bestrebungen, den Handel neu zu regulieren und diejenigen zu schützen, die sich in den schwächsten Marktpositionen befinden.
Der Band befasst sich mit einer Reihe von alternativen ethischen Perspektiven und den Initiativen, die sie hervorbringen. Zwölf Aufsätze, die alle auf ethnografischen Studien aus erster Hand über alternative Handelsbewegungen, soziale Unternehmensinitiativen und Verbraucherverhalten beruhen, bilden die Grundlage für eine weitreichende theoretische Auseinandersetzung und vergleichende Analysen. Die Fallstudien decken eine Reihe von Orten, Waren und Initiativen ab, darunter Aktivismus für fairen Handel und ökologische Produktion in Ungarn, CSR-Diskurse in Südafrika und Europa, fair gehandelter Kaffee in Costa Rica und Kunsthandwerk in Indonesien.
Die Aufsätze leisten einen Beitrag zu einer Reihe aktueller Debatten in den Sozialwissenschaften darüber, was alternative Marktengagements antreibt, wie sie von verschiedenen Akteuren verstanden und dargestellt werden und was ihre Ergebnisse oft ambivalent oder widersprüchlich macht. Sie befassen sich mit Brüchen zwischen Diskursen und Praktiken sowie mit internen Widersprüchen innerhalb ethischer Bewegungen und Unternehmensinitiativen. Der gesamte Band befasst sich mit Fragen zu Moral und Wirtschaft, zur Wertschöpfung und -zirkulation und schließlich zu den Möglichkeiten, Alternativen zu schaffen.
Dabei zeigen die Autoren die vielen Machtfelder auf, die sowohl auf dem Markt als auch in den Bewegungen, die für ethischere Wirtschaftsbeziehungen eintreten, am Werk sind. Der Band ist von besonderem Interesse für Sozialwissenschaftler, Wirtschafts- und Managementwissenschaftler und eine Reihe von Praktikern.