
Hidden Light: Judaism and Mystical Experience in Israeli Cinema
In den letzten Jahrzehnten hat sich die vorherrschende Einstellung zum Judentum in der israelischen Gesellschaft deutlich gewandelt. Während das nationale Ethos die jüdischen Traditionen einst als Überbleibsel einer geheimnisvollen Vergangenheit betrachtete, die mit der Kultur eines modernen Staates unvereinbar ist, werden diese Traditionen heute von einem beträchtlichen Teil der israelischen Gesellschaft stärker akzeptiert.
Der Autor Dan Chyutin zeigt diesen Trend anhand einer parallelen Verschiebung hin zur Akzeptanz und Feier der jüdischen Identität und Lebensweise im modernen israelischen Kino auf. Hidden Light untersucht die jüdische Wende im zeitgenössischen israelischen Filmschaffen auf das, was sie uns über die kulturelle Landschaft Israels sowie über das Medium Film im Allgemeinen sagen kann. Chyutin weist auf die Ambivalenz von Filmen hin, die das Judentum in das säkulare Ethos Israels einbinden.
Gleichzeitig stellt er den Versuch der Filme in den Vordergrund, diese Ambivalenz durch den Verweis auf und die Aktivierung von Erfahrungen der Transzendenz und der Einheit zu überwinden, die durch das vom New Age beeinflusste Verständnis des jüdischen mystischen Denkens populär geworden sind. Durch diese Untersuchung wird das israelische Kino mit jüdischem Thema zu einem wichtigen Beispiel dafür, wie die besondere Form der "Magie" des Films genutzt werden kann, um mystische Zustände beim Publikum zu bewirken.