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Crime and Punishment in Islamic Law: A Fresh Interpretation
In Crime and Punishment in Islamic Law: A Fresh Interpretation befasst sich Mohammad Kamali mit Problemen im Zusammenhang mit den im islamischen Strafrecht vorgeschriebenen hudud-Strafen und mit Vorschlägen zur Reform dieser Strafen sowie mit anderen Themen im Zusammenhang mit Verbrechen und Strafe in der Scharia. Er untersucht, was Koran und Hadith über hudud-Strafen sowie über gerechte Vergeltung (qisas) und Ermessensstrafen (ta'zir) aussagen, und befasst sich mit der modernen Anwendung des islamischen Strafrechts in 15 muslimischen Ländern.
Besonderes Augenmerk gilt den Entwicklungen in Malaysia, einer multireligiösen Gesellschaft, einem föderalen Staat und einer selbsternannten Demokratie, in der in den letzten drei Jahrzehnten eine lebhafte Debatte über hudud geführt wurde. Malaysia stellt eine besonders interessante Fallstudie darüber dar, wie ein einigermaßen erfolgreiches Land mit einer Marktwirtschaft, einem hohen Grad an Kontakt zur Außenwelt und einem glaubwürdigen Anspruch auf Inklusivität mit islamischen und Scharia-bezogenen Fragen umgeht.
Kamali kommt zu dem Schluss, dass zwischen der Theorie und Praxis des hudud in den biblischen Quellen der Scharia und den scholastischen Formulierungen der Rechtswissenschaft der verschiedenen islamischen Rechtsschulen eine erhebliche Lücke klafft, und argumentiert, dass der Buchstäblichkeitsanspruch zu einer derartigen Starrheit geführt hat, dass das islamische Strafrecht praktisch ein toter Buchstabe ist. Sein Ziel ist es, eine neue Lesart der Quellen der Scharia zu bieten und zu zeigen, wie Koran und Sunna den Weg zu notwendigen Reformen des islamischen Strafrechts weisen können.