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Felony Murder
Die Doktrin des schweren Mordes ist eines der am meisten kritisierten Elemente des amerikanischen Strafrechts.
Rechtsgelehrte verurteilen sie fast einhellig als irrational und kommen zu dem Schluss, dass sie eine Bestrafung ohne Schuld und eine Schuldvermutung ohne Beweis vorsieht. Trotzdem wird das Gesetz in fast allen US-Gerichtsbarkeiten beibehalten.
Felony Murder" ist das erste Buch über diese umstrittene Rechtsdoktrin. Es zeigt, dass die Verantwortlichkeit für Schwerverbrechen auf einer einfachen und wirkungsvollen Idee beruht: dass die Schuld, die man auf sich lädt, wenn man andere angreift oder gefährdet, von den Gründen abhängt, aus denen man dies tut. Schaden zuzufügen ist Unrecht, und wenn man es aus einem schlechten Motiv heraus tut - wie bei Raub, Vergewaltigung oder Brandstiftung -, wird dieses Unrecht noch verschlimmert.
Guyora Binder kritisiert die vorherrschenden akademischen Theorien über kriminelle Absichten, weil sie versuchen, das Strafrecht von moralischen Wertungen zu befreien. Letztlich zeigt Binder, dass das Mordstrafrecht durch seine rechtfertigenden Ziele begrenzt worden ist und bleiben sollte.