Bewertung:

Die Rezensionen zu J. Michael Martinez' Gedichtband zeigen eine Dichotomie der Perspektiven. Ein Rezensent lobt die Tiefe und Schönheit der Poesie und hebt die Auseinandersetzung mit kultureller Identität und kulturellem Erbe hervor, während der andere Rezensent das Werk als unoriginell und ohne neue Einsichten in gängige Themen der Assimilation und Identitätspolitik kritisiert.
Vorteile:Die Poesie ist wunderschön gestaltet, mit einer Tiefe des Ausdrucks und einer durchdachten Erforschung des hispanischen Erbes und der kulturellen Identität. Die Texte haben Momente der Brillanz und ein bedeutendes literarisches Potenzial, das Martinez als einen wichtigen zeitgenössischen Dichter ausweist.
Nachteile:Die Sammlung wird als Enttäuschung empfunden, weil es ihr an neuen Einsichten zu den Themen Assimilation und Identität mangelt. Sie recycelt etablierte Tropen und Themen früherer lateinamerikanischer Dichter, wodurch sie sich veraltet und wenig aussagekräftig anfühlt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Heredities
In seinem preisgekrönten ersten Buch überdenkt J. Michael Martinez die lateinamerikanische Poetik und ihre aktuellen Vorstellungen von kultureller Identität.
In Heredities öffnet er einen historisch verwüsteten kontinentalen Körper durch eine metaphysische Sezierung in Sein und Schweigen. Die Hand manipuliert eine chirurgische Etymologie durch die Wirbelsäule: den Längengrad, an dem sich „die Geschichte in dem Namen versammelt, der wir nie sind“.
Die Gedichte versuchen, jenseits von kodifizierter Ästhetik und diktierter Identitätspolitik zu sprechen, um ein Territorium des „irreduziblen Andersseins“ zu erkennen, wo die Sehne des Selbst „durch Enthüllung aufgeschnitten“ werden kann und wo man schließlich „die Obskurität mit dem Licht verbunden“ findet. Diese atemberaubende Sammlung läutet die Ankunft einer wichtigen neuen Stimme in der amerikanischen Poesie ein.