Bewertung:

Das Buch enthält eine Debatte zwischen zwei Experten für Verfassungsauslegung: der eine befürwortet den Originalismus, der andere kritisiert ihn. Es dient als durchdachte Einführung in das Verfassungsrecht, indem es komplexe Ideen für Laien zugänglich macht und zentrale Fragen zur Auslegung der Verfassung durch den Obersten Gerichtshof hervorhebt.
Vorteile:Das Buch bietet eine klare und verständliche Einführung in komplexe Konzepte des Verfassungsrechts, die auch für Leser ohne Vorkenntnisse von Nutzen ist. Es regt zum Nachdenken über Rechtsphilosophien an und enthält zahlreiche Verweise auf wegweisende Fälle zur weiteren Erforschung. Die Aufsätze bieten einen ausgewogenen Überblick über die verschiedenen Philosophien, so dass sie sich auch für Bildungszwecke eignen.
Nachteile:Einige Argumente sind möglicherweise zu komplex oder nicht richtig definiert, was zu Verwirrung hinsichtlich der Auslegung des Originalismus führen kann. Außerdem wird kritisiert, dass die Kindle-Version keine echten Seitenzahlen enthält, was die Navigation erschweren kann. Auch der traditionelle konservative Originalismus kommt in der Diskussion nicht ausreichend zu Wort.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Constitutional Originalism: A Debate
Die Probleme der Verfassungsauslegung haben viele Gesichter, aber ein Großteil der aktuellen Diskussion konzentriert sich auf das, was als "Originalismus" bezeichnet wird. Der Kern des Originalismus ist die Überzeugung, dass die Treue zum ursprünglichen Verständnis der Verfassung die heutigen Richter einschränken sollte.
Im Laufe der Entwicklung des originalistischen Denkens ist deutlich geworden, dass es eine ganze Familie von originalistischen Theorien gibt, von denen einige die Absicht der Verfasser der Verfassung betonen, während andere sich auf die ursprüngliche öffentliche Bedeutung des Verfassungstextes konzentrieren. Diese Idee hat ein modernes Wiederaufleben erlebt, was zum Teil eine Reaktion auf die Übernahme weitreichenderer Befugnisse durch die Judikative ist, die im Namen der Verfassungsauslegung agiert. Diejenigen, die für eine "lebendige Verfassung" eintreten, die mit einer sich verändernden Welt und sich wandelnden Werten Schritt hält, haben sich dem Originalismus widersetzt.
Dieser Unterschied in der Rechtsphilosophie und der Rechtsprechung hat sich seit den 1970er Jahren auf die Parteipolitik und das parteipolitische Gerangel um die Besetzung von Richterstellen von den Berufungsgerichten bis zum Obersten Gerichtshof ausgewirkt. In Constitutional Originalism beleuchten Robert W. Bennett und Lawrence B.
Solum die beiden Seiten dieser Debatte und vermitteln zwischen ihnen, um tatsächliche von nur scheinbaren Unterschieden zu unterscheiden. In einer gründlichen Untersuchung des Spektrums zeitgenössischer Ansichten zum Originalismus formulieren und verteidigen die Autoren scharf kontrastierende Positionen. Solum bringt Erkenntnisse aus der Sprachphilosophie in seine Argumentation zugunsten des Originalismus ein, und Bennett hebt Auslegungsprobleme im Kontext der Streitbeilegung hervor und beschreibt Fälle, in denen eine lebendige Verfassung eine praktikablere und produktivere Position darstellt.
Das Buch erforscht diese gegensätzlichen Positionen, deckt aber auch wichtige Punkte auf, die für die Auslegung von Bedeutung sind. Dieses provokante und fesselnde Buch endet mit einem bibliographischen Essay, der auf wegweisende Werke auf diesem Gebiet verweist und Laien und Studenten hilft, sich in der Literatur der Debatte zu orientieren.