Bewertung:

Das Buch wird für seinen umfassenden, aktualisierten Ansatz zur vergleichenden Literaturwissenschaft gelobt, der eine klare Synthese der Entwicklung und der aktuellen Trends in diesem Bereich darstellt. Es gilt als unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für das Thema interessieren, obwohl einige Probleme mit Tippfehlern in der Kindle-Version festgestellt wurden.
Vorteile:⬤ Brillante Synthese der vergleichenden Literatur
⬤ klare und aktualisierte Einblicke
⬤ stellt zeitgenössische Trends vor
⬤ ausgezeichnete Einführung für Anfänger
⬤ prägnant und zugänglich
⬤ geht über veraltete eurozentrische Ansichten hinaus.
Typografische Fehler in der Kindle-Version, insbesondere am Anfang von Sätzen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Comparative Literature: A Very Short Introduction
Die Vergleichende Literaturwissenschaft ist sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft der Literaturwissenschaft. Ihre Geschichte ist eng mit den politischen Umwälzungen der Moderne verknüpft: Von der Errichtung kolonialer Imperien im 19. Jahrhundert bis zu den postkolonialen Kulturkriegen des 21. Jahrhunderts haben Versuche des „Vergleichs“ die internationale Agenda der Literatur bestimmt. Was aber ist vergleichende Literatur? Ambitionierte Leser, die sich selbst übertreffen wollen, sind in der Regel von diesem Konzept fasziniert, aber unsicher, was es bedeutet. Und das in vielerlei Hinsicht zu Recht: Selbst die Fachleute können sich nicht auf einen einzigen Begriff einigen, denn im Englischen heißt es „comparative“, im Französischen „compared“ und im Deutschen „vergleichen“. Schon der Begriff selbst, wenn er vergleichend verwendet wird, öffnet eine Büchse der Pandora mit kulturellen Unterschieden.
Doch genau das ist der Sinn der vergleichenden Literaturwissenschaft. Literatur vergleichend zu betrachten, heißt zu erkennen, wie viel man lernen kann, wenn man über den Horizont der eigenen Kultur hinausschaut. In einem Zeitalter, das paradoxerweise einerseits von Migration und Grenzüberschreitung und andererseits von einem Rückzug in die Einsprachigkeit und den Monokulturalismus bestimmt wird, ist die kulturübergreifende Agenda der Komparatistik für die Zukunft der Geisteswissenschaften immer wichtiger geworden. Wir alle sind eigentlich Komparatisten, die beim Lesen ständig Verbindungen zwischen Sprachen, Kulturen und Gattungen herstellen. Die Frage ist nur, ob wir uns dessen bewusst sind.
Ben Hutchinson skizziert die komplexe Geschichte und die konkurrierenden Theorien der vergleichenden Literaturwissenschaft und bietet einen leicht zugänglichen Zugang zu einem notorisch schlüpfrigen Thema. Letztlich stellt er die vergleichende Literaturwissenschaft in den Mittelpunkt der Literaturkritik, denn, wie George Steiner einmal bemerkte, "lesen heißt vergleichen".
Die Reihe Very Short Introductions von Oxford University Press enthält Hunderte von Titeln zu fast allen Themenbereichen. Diese Bücher im Taschenformat sind der perfekte Weg, um in einem neuen Thema schnell voranzukommen. Unsere fachkundigen Autoren kombinieren Fakten, Analysen, Perspektiven, neue Ideen und Enthusiasmus, um interessante und anspruchsvolle Themen leicht lesbar zu machen.