
Pleasure: A History
Das Wort "Vergnügen" weckt bei vielen Assoziationen mit Hedonismus, Genuss und der Flucht aus dem Leben des Geistes. Doch so wenig wir auch darüber sprechen, das Vergnügen spielt auch eine wesentliche Rolle im kognitiven Leben, sowohl in unserer sinnlichen Wahrnehmung der Welt als auch in unserem intellektuellen Verständnis.
Dieses früher wichtige, heute aber vernachlässigte philosophische Verständnis von Lust steht im Mittelpunkt der Aufsätze dieses Bandes, der die gängige Auffassung in Frage stellt, dass Lust vor allem handlungsmotivierend, unanalysierbar und verursacht ist und nicht auf die Vernunft reagiert. Wie andere Bücher der Reihe Oxford Philosophical Concepts zeichnet er die Entwicklung der zentralen Idee von der Antike bis ins 20. Jahrhundert nach.
Die Aufsätze heben eher Ausgangspunkte für neue Fragestellungen hervor, als dass sie versuchen, ein vollständiges Bild davon zu vermitteln, wie die Idee der Lust in der Philosophie erforscht wurde.
Der Band zeigt zunächst, wie Platon, Aristoteles, frühe islamische Philosophen und Philosophen der mittelalterlichen lateinischen Tradition, wie etwa Aquin, sich der Herausforderung stellten, die Vielfalt der Vergnügungen so zu vereinheitlichen, dass sie unter ein Konzept fallen. In der frühen Neuzeit gingen die Philosophen dazu über, die Logik des Vergnügens zu verstehen und das Vergnügen als einen mentalen Zustand zu betrachten.
Wie die Studien von Malebranche, Berkeley und Kant zeigen, wird das zentrale Problem darin bestehen, das Verhältnis der Lust zu anderen Sinneserfahrungen und die Rolle der Lust in der menschlichen Erkenntnis und im Wissen zu verstehen. Kurze interdisziplinäre Betrachtungen, die zwischen den Aufsätzen eingestreut sind, konzentrieren sich auf die Kunst der Lehrbücher des 16. und 17.
Jahrhunderts und die schwierige Musik von Komponisten wie Bach, die die Übertragung dieser Anliegen auf die kulturelle Produktion in dieser Zeit zeigen. Wie der Aufsatz über Mill zeigt, hat die Entwicklung der wissenschaftlichen Psychologie im 19. Jahrhundert die Definition des Vergnügens und damit seinen philosophischen Fokus eingeengt.
Zeitgenössische Darstellungen des Vergnügens, sowohl in der Philosophie als auch in der Psychologie, erkennen nun jedoch die Grenzen dieses engen Fokus an und erkennen erneut die Komplexität des Vergnügens und seine Rolle im menschlichen Leben an.