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Pleasure in Profit: Popular Prose in Seventeenth-Century Japan
Im siebzehnten Jahrhundert erlebte die japanische Populärprosa eine Blütezeit, als Wellen von neu gebildeten Lesern Zugang zum gedruckten Wort erhielten. Kommerzielle Verlage brachten eine große Anzahl von Titeln heraus, um den Hunger der Leser nach Büchern zu stillen, die ihnen mächtiges Wissen versprachen.
Die traditionellen Literaturgeschichten dieser Zeit stellen jedoch die Schriften von Ihara Saikaku in den Mittelpunkt und vernachlässigen dabei weitgehend das breite Spektrum der Volksprosa. In der ersten umfassenden Studie über die Entstehung des kommerziellen japanischen Verlagswesens untersucht Laura Moretti die pulsierende Welt der volkstümlichen Literatur. Sie sammelt neue Daten über das Ausmaß des Verlagswesens im 17.
Jahrhundert und hebt die Vielfalt und Durchlässigkeit der Verlagsgattungen hervor. Moretti untersucht, wie Buchhändler das Interesse von Lesern aus dem gesamten Spektrum der Literatur weckten, und zeigt, wie sie den Verbrauchern wichtiges ethisches, religiöses, gesellschaftliches und zwischenmenschliches Wissen vermittelten.
Sie stellt Bücher als Werkzeuge zur Wissensvermittlung dar und argumentiert, dass populäre Prosa ihr Publikum sowohl kognitiv als auch ästhetisch und emotional ansprach, um die aufkeimende Neugierde auf die Welt zu befriedigen. Entscheidend ist, dass die Leser, wie Moretti zeigt, das Didaktische als Unterhaltung empfanden und Freude an dem Gewinn hatten, den sie aus der Aneignung von Wissen durch die Interaktion mit transformativer Literatur zogen.
Das Buch stützt sich auf eine Fülle von Archivmaterial, um ein lebendiges Porträt des japanischen Verlagswesens des 17. Jahrhunderts zu zeichnen, und trägt zu einer breiteren Diskussion über die Kategorie des Literarischen bei, indem es eine neue Sichtweise auf die populäre Prosa bietet, die die Pluralität feiert.