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Gilded Flesh: Coffins and Afterlife in Ancient Egypt
Ägyptische Särge fallen in den Sammlungen der Museen durch ihr lebendiges und strahlendes Aussehen auf. Als Bestandteil der Mumie spielten Särge eine Schlüsselrolle, indem sie den Körper schützten und gleichzeitig den Verstorbenen in das Leben nach dem Tod einbanden. Die überragende Bedeutung dieser Gegenstände und ihr Zweck lassen sich daran erkennen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben. Mehr als dreitausend Jahre lang wurden Särge und Gräber entworfen, um den schwierigen Übergang ins Jenseits so effizient wie möglich zu gestalten.
In diesem Buch werden zwölf nicht königliche Gräber untersucht, die relativ intakt gefunden wurden, von den Ebenen von Saqqara bis zu den heiligen Hügeln von Theben. Diese fast ungestörten Grabstätten konnten antiken Plünderern entgehen und wurden zu abenteuerlichen Ereignissen der ägyptischen Archäologie. Diese Entdeckungen werden beschrieben, von Mariettes Erforschung der Mastaba von Ti in Saqqara bis zu Schiaparellis Entdeckung des Grabes von Kha und Merit in Deir el-Medina.
Jede dieser Stätten enthüllt vor unseren Augen eine Zeitkapsel, in der Särge und Gräber gemeinsam als Teil einer sozialen, politischen und religiösen Ordnung gestaltet wurden. Von der prädynastischen Zeit bis zum Niedergang des Neuen Reiches untersucht dieses Buch jede einzelne Stätte und zeigt die Zusammenhänge zwischen Mumifizierungspraktiken, Sargdekoration, Grabausstattung, Grabdekoration und rituellen Landschaften auf. Durch diese Analyse will der Autor aufzeigen, wie sich die Gestaltung der Särge im Laufe der Zeit veränderte, um den Verstorbenen unterschiedliche Vorstellungen von Unsterblichkeit zu vermitteln. Die Untersuchung der Särge offenbart somit eine stille Revolution, die den einfachen Männern und Frauen Horizonte der Göttlichkeit eröffnete, die zuvor der königlichen Sphäre vorbehalten waren. Die Särge zeigen uns also, wie die Identität geschmiedet wurde, um ein unsterbliches und göttliches Selbst zu schaffen.