
Behavioral Epidemiology and Disease Prevention
In den Vereinigten Staaten und in Europa hat das Interesse an der Beziehung zwischen individuellem Verhalten und Krankheit zugenommen. Die amerikanische Nationale Akademie der Wissenschaften (Hamberg, Elliott und Parron, 1982) schätzt, dass bis zu 50 % der chronischen Krankheiten auf individuelle Verhaltensweisen wie Rauchen, Ernährung, Bewegung usw.
zurückzuführen sind. Zu ähnlichen Schlussfolgerungen sind verschiedene europäische Forscher und Institute gekommen. Auch die Weltgesundheitsorganisation hat großes Interesse an individuellen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Entstehung chronischer Krankheiten bekundet.
In den NATO-Ländern hat sich daher das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Verhalten und Krankheit verstärkt.
Die Kommunikation zwischen den Forschern in den verschiedenen Ländern war jedoch bisher eher begrenzt. Darüber hinaus haben viele verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, darunter Psychologie, Soziologie, Medizin, Mikrobiologie, Statistik und Epidemiologie, neue und unterschiedliche Literatur zu diesem Thema entwickelt.
Ein Ziel dieses Buches ist es, die Beiträge von Wissenschaftlern aus all diesen Bereichen zusammenzuführen. Ein Großteil der Varianz im individuellen Gesundheitsverhalten ist länderübergreifend und nicht innerhalb eines Landes zu finden. Daher können wir viel aus dem Vergleich der Beziehungen zwischen Verhalten und Krankheit in verschiedenen Ländern lernen.
Bislang gab es nur wenige Studien, die eine angemessene internationale Grundlage für solche Vergleiche hatten. Das Interesse an der Verhaltensepidemiologie ist ein relativ neues Phänomen. Daher betreten viele Wissenschaftler das Feld ohne einheitlichen Hintergrund, Erfahrung oder Ausbildung.
In diesem Buch werden Ansätze erörtert, die in einer Vielzahl von NATO-Ländern üblich sind.