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Embodiment and the Meaning of Life
Die lange Tradition des Pessimismus in Philosophie und Poesie beklagt bekanntlich das durch die Schwächen des menschlichen Körpers verursachte Leiden. Die bekannteste und zeitgenössische Version ist der Antinatalismus, die Ansicht, dass es falsch ist, empfindungsfähiges Leben in die Welt zu setzen, weil die Geburt unweigerlich Leiden hervorruft.
Der Technotopianismus, der sich aus einer ähnlich negativen Sichtweise der körperlichen Begrenzungen ergibt, behauptet, dass wir Krankheit und Tod durch radikale Technologien zur Verbesserung des Menschen entkommen sollten. In Embodiment and the Meaning of Life (Verkörperung und der Sinn des Lebens) stellt Jeff Noonan Pessimismus und Technotopianismus als zwei Seiten derselben Medaille dar, da beide von der Prämisse ausgehen, dass die Grenzen des verkörperten Lebens von Natur aus negativ sind. Er argumentiert, dass die tragischen Fehlschläge, die das Leben kennzeichnen, das Leben nicht sinnlos machen, sondern vielmehr für das Gute der menschlichen Existenz grundlegend sind.
Die notwendigen Begrenzungen des verkörperten Seins sind für jeden Menschen eine Herausforderung, gut zu leben, nicht nur um seiner selbst willen, sondern um der Zukunft des menschlichen Projekts willen. Noonan zufolge ist der Sinn nicht gegeben, sondern vielmehr das Ergebnis der Arbeit an uns selbst, an anderen und an der Welt.
Sinnvolle Arbeit wird gleichermaßen durch ungerechte soziale Systeme und eine rasante technologische Entwicklung bedroht, die darauf abzielt, menschliches Handeln zu ersetzen, anstatt es zu befreien. Dieses Buch fordert uns auf, konzeptionelle Verbindungen zwischen Endlichkeit, Verkörperung und dem Sinn des Lebens herzustellen und zeigt, dass das Streben nach dem Gemeinwohl unsere tragfähigste und materiell realistischste Quelle für Zukunftsoptimismus ist.