Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
Vulnerable Constitutions: Queerness, Disability, and the Remaking of American Manhood
Amputation muss nicht immer gleichbedeutend mit Kastration sein. In Jack Londons Romanen ist der Verlust eines Gliedes Teil eines Prozesses, durch den queer geschlechtlich geprägte Männer richtig vermännlicht werden.
In ihrem scharfsinnigen Buch Vulnerable Constitutions (Verletzliche Konstitutionen) untersucht Cynthia Barounis die Art und Weise, in der amerikanische Schriftsteller alternative - sogar widerständige - Epistemologien von Queerness, Behinderung und Männlichkeit entwickelt haben. Sie versucht, die Art und Weise zu verstehen, wie perverse Sexualität, körperliche Schäden und körperliche Verunreinigungen männliche Charaktere in der Literatur des zwanzigsten und frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts eher stimuliert als in eine Krise gestürzt haben. Barounis führt das Konzept der "antiprophylaktischen Staatsbürgerschaft" ein - eine Form der politischen Zugehörigkeit, die durch Verletzlichkeit, Empfänglichkeit und Risiko gekennzeichnet ist -, um Gegenerzählungen der amerikanischen Männlichkeit zu untersuchen.
Sie untersucht das Werk von Autoren wie London, William Faulkner, James Baldwin und Eli Clare und präsentiert eine sich entwickelnde Erzählung über medizinisierte Sexualität und antiprophylaktische Männlichkeit. Ihre literarischen Lektüren verweben Queer-Theorie, Disability Studies und die Geschichte der Medizin, um zu zeigen, wie die sich entwickelnden wissenschaftlichen Gespräche über abweichende Geschlechter und Sexualitäten ein neues Modell nationaler Zugehörigkeit hervorbrachten - und letztlich die Geschichte amerikanischer Männlichkeit als eine Geschichte der Queer-Crip-Rebellion neu schrieben.