Bewertung:

In den Rezensionen wird das Buch von Suzanne Ferriss über „Lost in Translation“ sehr geschätzt und ihre aufschlussreiche Analyse des Films von Sofia Coppola und seiner Themen hervorgehoben. Die Leser finden das Buch sowohl akademisch anspruchsvoll als auch unterhaltsam und loben den Detailreichtum und den fesselnden Schreibstil. Einige kritisieren jedoch eine Überbetonung des Reisethemas auf Kosten einer tieferen Erforschung der emotionalen Dynamik zwischen den Hauptfiguren.
Vorteile:Das Buch wird als sachkundig, prägnant und eloquent geschrieben beschrieben und liefert ein überzeugendes Argument für Sofia Coppola als bedeutende Filmemacherin. Es bietet eine gründliche und zugängliche Analyse mit aufschlussreichen Kommentaren und Filmstills, die das Leseerlebnis bereichern. Fans von „Lost in Translation“ und Coppolas Werk werden dieses Buch als anregend und sehr lohnend empfinden.
Nachteile:In einer Rezension wird darauf hingewiesen, dass sich der Autor zu sehr auf die Verbindung zwischen Reisen und Filmstruktur konzentriert und dabei möglicherweise die emotionale und spirituelle Beziehung zwischen den Figuren Bob und Charlotte vernachlässigt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Lost in Translation
In Lost in Translation (2003) von Sofia Coppola treffen zwei Amerikaner in Tokio aufeinander, die beide eine persönliche Krise durchleben. Charlotte (Scarlett Johansson), die gerade ihr Philosophiestudium abgeschlossen hat, steht vor einer ungewissen beruflichen Zukunft, während Bob Harris (Bill Murray), eine etablierte Berühmtheit, seine Entscheidungen in der Lebensmitte hinterfragt.
Beide sind - emotional und räumlich - von ihren Ehepartnern entfernt. Sie sind verloren, bis sie eine intime Beziehung zueinander aufbauen. In der ergreifenden, berühmt-zweideutigen Schlussszene des Films finden sie zueinander, um sich dann wieder zu trennen.
In dieser eingehenden Betrachtung des mehrfach preisgekrönten Films spiegelt Suzanne Ferriss die Strukturierung von Lost in Translation durch Reisen wider: Ihre Analyse nimmt die Form einer Reise an, von der Planung bis zur Abreise. Sie geht detailliert auf die Komplexität der Dreharbeiten ein (ein 27-tägiger Dreh ohne Genehmigungen in Tokio), untersucht Coppolas Anspielungen auf die bildende Kunst, die subtile Farbpalette und den Einsatz von Musik anstelle von Worten und untersucht die Erfahrungen der Figuren im Park Hyatt Tokio und bei Ausflügen nach draußen, gemeinsam und allein.
Außerdem bewertet sie den Film im Vergleich zu Coppolas anderen Filmen neu, als Produkt eines etablierten Regisseurs mit einer unverwechselbaren filmischen Handschrift: dem „Coppolismus“. Grundsätzlich argumentiert Ferriss, dass Lost in Translation nicht nur ein Kinoklassiker, sondern auch ein klassischer Coppola ist.